DAZ aktuell

Dispensierrecht für Ärzte?

Forderung des NAV-Virchowbundes

cm/ral | Immer mehr Apotheken in Deutschland müssen schließen. ­Resultiert daraus inzwischen ein Versorgungsproblem, mit dem sich das Dispensierrecht für Ärzte rechtfertigen lässt? Aus Sicht des NAV-Virchowbundes ja. Er fordert zumindest ein Modellprojekt dazu.
Foto: Friedberg/AdobeStock

Der NAV-Virchowbund vertritt die Interessen der niedergelassenen Ärzte in Deutschland. Am vergangenen Freitag und Samstag kamen die Delegierten in Berlin zur Bundeshauptversammlung des Verbands zusammen. Verabschiedet wurde dabei auch ein Antrag, der es aus Apothekersicht in sich hat: Gegenstand ist die Forderung, in Modellprojekten das Dispensierrecht für Ärzte zu erproben. Begründet wird dies mit den sinkenden Apothekenzahlen hierzulande und damit einhergehenden Versorgungsproblemen. „Die Zahl der Apotheken geht seit dem Höchststand im Jahr 2008 kontinuierlich zurück“, heißt es in dem Antrag. „Gerade multimorbide Patienten sind häufig nicht mobil. In Regionen mit schlechter ÖPNV-Anbindung wird der Gang zur Apotheke zur zusätzlichen Belastung, zumal immer häufiger Apotheken in diesen Regionen schließen oder durch Lieferschwierigkeiten ein zweiter Besuch in der Apotheke erforderlich wird.“ Angeregt wird, in Modellversuchen zu testen, ob „durch die Einführung des Dispensierrechts – wie es beispielsweise in der Schweiz seit Jahrzehnten erfolgreich praktiziert wird –, die Versorgung und die Zufriedenheit der Patienten verbessert wird“. |

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