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Telematikinfrastruktur bald ohne alles?

Whitepaper: Absage der Gematik an Karten und Konnektoren

cm | Die Gematik will ihre gerade erst warmlaufende Telematikinfrastruktur bis zum Jahr 2025 generalüberholen. Ein Plattformmodell soll über Schnittstellen mit dem Internet von überall aus erreichbar sein.

Eine „Arena für digitale Medizin“ – so betitelt die Gematik ihren Entwurf einer Telematikinfrastruktur (TI) 2.0, den sie in einem Whitepaper vorstellt. Kern des Modells ist das Plattform-Prinzip: Die TI 2.0 „stellt primär keine Anwendungen zur Verfügung, sondern befähigt die Bereitstellung von Diensten und die freie Kommunikation zwischen den Diensten und Nutzern“, schreibt die Gesellschaft. „Die Plattform und die durch Drittanbieter bereitgestellten Dienste bilden die eigentliche TI 2.0.“ Diese Grundidee hat erhebliche Konsequenzen für die Apotheken und andere Leistungserbringer. So soll der Zugang nicht mehr abhängig sein von Konnektoren, sondern über Schnittstellen mit dem Internet möglich werden, um „Anwendungen schneller, wirtschaftlicher und auf Basis neuester technologischer Entwicklungen nutzbar zu machen“. Mit dem geplanten mobilen Zugang soll auch die Nutzerfreundlichkeit steigen, die „bei der IT im Gesundheitssystem noch aufgeholt werden muss“. Das derzeitige Konzept hält die Gematik offenbar nicht für zeitgemäß. „Die TI muss sich weiterentwickeln, denn sie basiert auf Überlegungen, Designentscheidungen und Prämissen der 2000er-Jahre“, konstatiert sie. „Die grundlegende Architektur der TI muss technologieunabhängiger werden, damit Datensilos aufgelöst und mobile Patientenversorgung möglich werden.“

Dazu zählt die Gematik auch die Abschaffung von Heilberufsausweisen (HBA), Institutionskarten (SMC-B) und Kartenterminals, die derzeit noch nötig sind, um sich in die TI einzuwählen. Um den Zugriff auf die TI 2.0 zu ermöglichen, sollen „Identity Provider“ die berechtigten Nutzer freischalten – für die Apotheker sind die Kammern als zuständige Stellen genannt. |

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