Arzneimittel und Therapie

Eine Haut wie neu

AMD-Wirkstoff Verteporfin verhindert Narbenbildung

Foto: Anton Derbushev/AdobeStock

mab | Bei gesunder Haut sorgen Fibroblasten dafür, dass durch den korbgeflechtartigen Aufbau der Kollagenfasern die Haut elastisch und flexibel ist. Bei Verletzungen wird dieser Mechanismus gestört: Durch den schnellen Wiederaufbau liegen dann parallele, dicht gedrängte Kollagenfasern vor, die wiederum die mechanische Festigkeit der Haut beeinflussen. Die Arbeitsgruppe um Mascharak et al. hat versucht, in diesen Prozess einzugreifen, um die ungeliebte Narbenbildung zu verhindern. Aus vorherigen Untersuchungen war bekannt, dass bestimmte Hautfibroblasten nach einer Verletzung die Expression des Transkriptionsfaktors Engrailed-1 aktivieren und so profibrotische Programme starten. Die Wissenschaftler versuchten daher, sowohl über genetische Manipulation als auch mithilfe chemischer Moleküle diese Signalübertragung zu blockieren. Dafür setzten sie Verteporfin (Visudyne®) ein. Der Wirkstoff ist zur Behandlung der feuchten Form der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) indiziert. Er bildet, ausgelöst durch Lichtreiz, freie Radikale und zerstört so die pathologisch veränderten Gefäße. Und nicht nur bei AMD scheint er erfolgreich zu sein: Bei Mäusen konnte Verteporfin die Narbenbildung verhindern, sogar Haarfollikel und Drüsen wies die neue Haut auf. Bevor der Wirkstoff jedoch hier eingesetzt werden kann, müssen weitere klinische Studien folgen. |

Literatur

Mascharak S et al. Preventing Engrailed-1 activation in fibroblasts yields wound regeneration without scarring. Science 2021. doi: 10.1126/science.aba2374

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