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Weil es noch nie wichtiger war ...

Apotheker Tenberken holt für Youtube-Clip Ärzte ins Boot

cm/ral | DocMorris erfreut sich unter Apothekern keiner großen Beliebtheit. Erst kürzlich trat der Versender auch den Hausärzten auf den Schlips: „Warum heißt er Hausarzt, wenn ich dafür das Haus verlassen muss?“, fragte DocMorris in einer bundesweiten Plakatwerbung. Apotheker Erik Tenberken aus Köln witterte seine Chance, mit der verärgerten Ärzteschaft den Schulterschluss gegen die Angriffe aus den Niederlanden zu suchen.

Bereits im Dezember veröffentlichte Tenberken einen emotionalen Youtube-Clip, mit dem er es dank der Unterstützung des Wort & Bild-Verlags sogar zur besten Sendezeit ins Fernsehen schaffte. Die Botschaft „Weil es noch nie wichtiger war, einfach da zu sein. Ihre Apotheke vor Ort“. Jetzt hat Tenberken nachgelegt: In seinem neuen Werk adressiert er neben den Offizinen auch die Ärzteschaft. „Es gibt viele Fragen, die ich nicht allein beantworten kann“, heißt es in dem neuen Spot. „In diesen Momenten wünsche ich mir Menschen an meiner Seite, denen ich vertrauen kann.“ Zu sehen sind etwa ein Apotheker im Notdienst, ein Arzt beim Hausbesuch und eine Mutter, der ein Apotheken­bote eine Lieferung nach Hause bringt – gespielt von Menschen aus Tenberkens Umfeld, unter anderem einem befreundeten Arzt. „Die ältere Dame, die der Arzt zu Hause besucht, ist meine Mutter“, berichtete der Apotheker im Gespräch mit DAZ.online.

Foto: Birken Apotheke / Screenshot DAZ

Apotheker und Ärzte gegen DocMorris Den Clip finden Sie auf Youtube durch Eingabe von „Birken Apotheke“ im Suchfeld.

„Ich habe es satt“

Die Idee für den Clip kam ihm, als er auf die Plakataktion von DocMorris aufmerksam wurde und merkte, wie verärgert viele Ärzte darüber waren. Es sei nun endlich an der Zeit, sich gemeinsam gegen die Vorstöße aus dem Ausland zu wehren. „Ich habe es satt, mich von DocMorris an die Wand nageln zu lassen.“ Gemeinsam mit Regisseur Sascha Christopher, der bereits den ersten Teil verfilmt hatte, und der Unterstützung von Familie und Freunden gelingt Tenberken ein rührender Clip, der bereits für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat. Auch Kammern und Verbände seien bereits an ihn herangetreten mit dem Wunsch, „mehr daraus zu machen“, sagt er. Das Feedback sei durchweg positiv – nun hoffe er auch auf entsprechende Reaktionen vonseiten der Ärzteorganisationen. Privat haben sich Tenberken zufolge bereits einige Ärzte an ihn gewandt und ihre Zustimmung ausgesprochen. |

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