Gesundheitspolitik

Impfung bei Vorerkrankung

STIKO veröffentlicht Empfehlung zur Kinderimpfung

cha | Vielfach wird der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) vorgeworfen, dass sie zu langsam arbeite. Dass es auch schneller geht, zeigt sich nun bei den Kinderimpfungen gegen COVID-19: Pünktlich zum voraussichtlichen Impfbeginn in dieser Woche hat die STIKO ihre Empfehlung veröffentlicht.

„In Abwägung aller bisher vorhandenen Daten empfiehlt die STIKO die COVID-19-Impfung für Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren mit verschiedenen Vorerkrankungen. Zusätzlich wird die Impfung Kindern empfohlen, in deren Umfeld sich Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden, die selbst nicht oder nur unzureichend durch eine Impfung geschützt werden können (z. B. Hochbetagte sowie Immunsupprimierte)“, heißt es in der Pressemeldung. Ausdrücklich wird jedoch betont: „Darüber hinaus können auch fünf- bis elfjährige Kinder ohne Vorerkrankungen gegen COVID-19 nach entsprechender ärztlicher Aufklärung geimpft werden, sofern ein individueller Wunsch der Kinder und Eltern bzw. Sorge­berechtigten besteht.“ Der Beschlussentwurf muss nun noch das vorgeschriebene Stellung­nahmeverfahren durchlaufen.

Dass sie derzeit keine generelle Impfempfehlung für fünf- bis elfjährige Kinder ohne Vorerkrankungen ausspricht, begründet die STIKO damit, dass „das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung aufgrund der eingeschränkten Datenlage derzeit nicht eingeschätzt werden kann“. Sobald weitere Daten zur Sicherheit des Impfstoffs in dieser Altersgruppe oder andere relevante Erkenntnisse vorliegen, werde die STIKO diese umgehend prüfen und die Empfehlung ggf. anpassen, heißt es weiter. Das könnte schon bald der Fall sein, da beispielsweise in Israel und den USA bereits zahlreiche Kinderimpfungen erfolgen.

Lauterbach kündigt mehr Personal für die STIKO an

Zwischenzeitlich ist auch der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach auf die gegen die STIKO erhobenen Vorwürfe ein­gegangen. In der ARD betonte er am vergangenen Donnerstag, dass die STIKO wissenschaftlich frei sei und die Politik sich nicht einmischen solle. Er glaube aber, dass sie schneller sein könnte, wenn sie mehr Personal hätte. „Dafür werde ich sorgen“, kündigte er an. |

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