Wirtschaft

Online-Apotheke als „sinnvolle Ergänzung“

Douglas-Chefin Tina Müller will Beauty- und Gesundheitsplattform schaffen

eda | Spätestens seit 2018 steht die Parfümeriekette Douglas in Konkurrenz zu Apotheken. Damals präsentierte man ein neues Store-Konzept, das Hautpflegeprodukte, darunter auch ausgewählte Apothekenkosmetik, Schönheitsbehandlungen sowie dermatologische Nahrungs­ergänzungsmittel anbietet. In einem Interview verrät die Douglas-Chefin nun, dass sie sich Online-Apotheken als „sinnvolle Ergänzung“ vorstellen könnte.

Seit 2017 ist Tina Müller Chefin der Parfümeriekette Douglas und legt seitdem großen Veränderungs- und Gestaltungswillen an den Tag. Weniger als ein Jahr später wurde beispielsweise bekannt, dass Müller mit einem neuen Store-Konzept namens „Douglas Pro“ Hautpflegeprodukte, darunter auch ausgewählte Apothekenkosmetik, Schönheitsbehandlungen sowie dermatologische Nahrungsergänzungsmittel anbieten will. Als Fachpersonal versuchte das Unternehmen unter anderem Apotheker anzuheuern – mit dem Versprechen auf geregelte Arbeitszeiten ohne Nacht- und Notdienst.

Nun geht die ehemalige Marketingchefin von Opel einen weiteren, aus ihrer Sicht konsequenten Schritt: Douglas will sie zur „Premium-Beauty-Plattform“ entwickeln, weil sich das Geschäft zunehmend online abspielt. Gleichzeitig werden 500 von 2400 Filialen europaweit und 60 von 430 hierzulande schließen müssen Dies teilte Müller dem Nachrichtenmagazin „Focus“ mit. Im Interview verrät die 53-Jährige weitere Details zu ihren Plänen.

Herausforderung Altern

Seit etwa zwei Jahren biete man eindeutig mehr Content für die reiferen Zielgruppen. Dazu gehörten ihrer Meinung nach drei Trends: Der Anti-Aging-Boom sei einer davon. Die Leute seien bereit, bewusst Geld dafür auszugeben, jünger auszusehen. Dabei gehe es nicht nur um Kosmetik, sondern um „Eingriffe aller Art“, dazu gehöre inzwischen auch Botox to go. Der zweite Trend sei das Thema Natur, deshalb würden klassische deutsche Marken wie Dr. Hauschka oder Annemarie Börlind boomen. Der dritte Trend seien eigene Marken, die inzwischen für etwa sieben Prozent des Douglas-Gesamtumsatzes stehen. Neben einem DNA-Test für die Haut für über 900 Euro bietet die Plattform auch Schmuck und Heimtextilien („passen gut zur Kosmetik“). Auf die Frage, ob Douglas auch als Online-Apotheke denkbar wäre, erklärt Müller, dass dies eine „sinnvolle Ergänzung“ sein könnte, denn Schönheit und Gesundheit würden immer stärker zusammenwachsen. |

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