Wirtschaft

Vorsicht, Lagerwertverluste!

Vier neue Festbetragsgruppen ab 1. November

tmb | Ab 1. November gelten vier neue Festbetragsgruppen, betroffen sind Aprepitant, Atomoxetin, Bupropion und Imatinib. Den Apotheken drohen Lagerwertverluste.

Für die folgenden Festbetragsgruppen der Stufe 1 gelten dann erstmals Festbeträge:

  • Aprepitant (feste orale Darreichungsformen),
  • Atomoxetin (feste orale Darreichungsformen),
  • Bupropion (orale Darreichungsformen, Tabletten mit veränderter Wirkstofffreisetzung),
  • Imatinib (orale Darreichungs­formen).

Dies haben der Hamburger Apothekerverein und der Apothekerverband Schleswig-Holstein in ihren Mitgliederrundschreiben berichtet. Wie stets bei der Fest­legung neuer Festbeträge weisen die Verbände darauf hin, dass daraufhin Lagerwertverluste entstehen können, wenn die Hersteller ihre Preise auf den Festbetrag absenken. Wenn sie die Preise hingegen nicht auf das Festbetragsniveau senken, können für die Patienten Mehrkosten fällig werden. Ausnahmen würden sich nur durch den kassenspezifischen Verzicht auf die Mehrkosten bei Rabatt­arzneimitteln ergeben.

Imatinib: Erhebliche Folgen für den Markt erwartet

Zusätzlich weisen die Verbände darauf hin, dass mit Imatinib diesmal ein hochpreisiges Zytostatikum betroffen ist. Der Apothekenverkaufspreis liege für viele Präparate derzeit zwischen 6000 und 10.000 Euro.

Nach Angaben des GKV-Spitzenverbands beträgt der Festbetrag für eine Packung mit 90 Film­tabletten oder Hartkapseln mit jeweils 400 mg Imatinib jedoch nur 538,06 Euro; für 90 Filmtabletten oder Hartkapseln mit jeweils 600 mg Imatinib sind es 798,60 Euro (jeweils Apothekenverkaufspreise inklusive 19 Prozent Mehrwertsteuer).

Insbesondere für Imatinib sind damit erhebliche Folgen für den Markt zu erwarten, seien es massive Preissenkungen oder Umsatzverlagerungen. Damit liegt nahe, dass sich auch die Apotheken darauf einstellen sollten. |

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