Gesundheitspolitik

Kommentar: Antigentests für alle!

Dr. Christine Ahlheim

Die nur langsam sinkende Zahl der COVID-19-Infektionen und das zähe Anlaufen der Impfungen lassen es ratsam erscheinen, das Testangebot auszuweiten, um in absehbarer Zeit die Corona-Maßnahmen lockern zu können. Dabei stehen, anders als in der ersten Phase der Pandemie, mittlerweile Schnelltests zur Verfügung, mit denen mit ausreichender Genauigkeit infektiöse Personen identifiziert und damit Infektionsketten durchbrochen werden können. Doch während man zunächst davon ausging, dass der für den Schnelltest notwendige Abstrich zwingend von geschultem Personal durchgeführt werden muss, so zeigen mittlerweile diverse Untersuchungen, dass dazu in der Regel auch Laien in der Lage sind.

Die Anwendung der Schnelltests durch Laien brächte vielfältigen Nutzen mit sich. So könnten Unternehmen ihre Mitarbeiter testen und gegebenenfalls zum Arzt schicken. Private Kontakte wären ebenfalls weniger gefährlich, wenn man z. B. vor dem Treffen mit der Oma noch schnell selbst testen könnte, ob man ansteckend ist. Und auch der Schul­besuch wäre sicherer, dürften Eltern ihr Schnupfenkind vorsorglich auf Corona testen.

Zu wünschen ist daher, dass das Bundesgesundheitsministerium alsbald die Abgabe der Schnelltests an Laien erlaubt. Allerdings sollte diese Erlaubnis auf die Apotheken vor Ort beschränkt sein. Denn nur dann ist sichergestellt, dass ausschließlich qualitativ hochwertige Tests verkauft werden und dass eine Beratung statt­findet, bei der nicht nur die korrekte Anwendung erklärt, sondern auch auf die (zeitlich) begrenzte Aussagekraft hingewiesen wird.

Dr. Christine Ahlheim

 

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