Wirtschaft

Mehr Umsatz, weniger Absatz

IQVIA legt Marktbericht für das erste Halbjahr 2021 vor

cha | Auch im ersten Halbjahr 2021 hatte die Corona-Pandemie einen deutlichen Einfluss auf den Apothekenmarkt. Das zeigen die aktuellen Daten im Marktbericht von IQVIA.

Danach verbuchte der Apothekenmarkt im ersten Halbjahr 2021 ein Umsatzwachstum von 4,1 Prozent. Insgesamt wurden rund 752 Mio. Packungen und damit 9 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum im Wert von knapp 20,9 Mrd. Euro (zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers, inkl. Impfstoffen und Testdiagnostika) in den Vor-Ort-Apotheken und per Versand an Patienten abgegeben.

Dabei gab es insbesondere beim Absatz erhebliche Rückgänge von Januar bis März, während ab April ein Aufwärtstrend zu beobachten war. „Diese monatliche Entwicklung zeigt deutliche Einflüsse der Pandemie: harter Lockdown seit Mitte Dezember 2020, der bis in die ersten Monate 2021 hineindauerte. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres begann der erste Lockdown hingegen Mitte März und dauerte bis Anfang Mai“, heißt es im Marktbericht. Dass es ab April bergauf ging, sei mit einer Entspannung der Lage aufgrund von Impfungen und Tests zu erklären sowie mit wieder vermehrten Arzt-/Apothekenbesuchen.

Fast 3 Prozent weniger Absatz im Rx-Bereich

Im Marktsegment der rezeptpflichtigen Präparate wurden im ersten Halbjahr 2021 18,4 Mrd. Euro und damit 6,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum um­gesetzt. Der für den Ertrag der Apotheken wichtigere Absatz ging dagegen um 2,8 Prozent auf 364 Mio. Packungen zurück.

Im Marktsegment der rezeptfreien Arzneimittel gab es deutliche Rückgänge sowohl beim Absatz als auch beim Umsatz: Im ersten Halbjahr 2021 wurden 388 Mio. Packungen aus Apotheken und über den Versandhandel und damit 14,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum abgegeben. Der Umsatz ging um 9,4 Prozent auf 2,55 Mrd. Euro zurück.

Eine getrennte Betrachtung, bei der die effektiven Verkaufspreise zugrunde gelegt werden, widmet der Marktbericht von IQVIA dem Versand mit OTC-Produkten. Darunter werden OTC-Arzneimittel, Kosmetik- und Körperpflegeprodukte, Gesundheitsmittel wie z. B. Nahrungsergänzungsmittel oder künstliche Tränen, Produkte des medizinischen Sachbedarfs sowie Ernährungsprodukte zusammengefasst. Damit wurden im ersten Halbjahr 2021 1363 Mio. Euro umgesetzt, was einem Zuwachs von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Der Absatz legte um 2,6 Prozent auf 117 Mio. Packungen zu. Auf rezeptfreie Arzneimittel als größte Kategorie entfielen 48 Prozent des Umsatzes und 58 Prozent der Menge, wobei der Umsatz leicht zulegte (+2 Prozent) und der Absatz stagnierte (-0,3 Prozent).

Weniger Erkältungs- und mehr Beruhigungsmittel

Dabei gab es einen Rückgang um 14,4 Prozent bei den Erkältungsmitteln, da die „Grippesaison“ wegen Corona quasi ausfiel. Ebenfalls Corona-bedingt dürfte der Zuwachs um 20,2 Prozent bei der Gruppe „Beruhigungs-/Schlafmittel/Stimmungsaufheller“ sein. |

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