Wirtschaft

Vergleich im Opioid-Streit

US-Pharmahändler zu Milliardenzahlungen bereit

cha/dpa | In dem seit Jahren andauernden Rechtsstreit um süchtig machende Schmerz­mittel haben vier große US-Pharmakonzerne, darunter drei Pharmagroßhändler, einen milliardenschweren Vergleich mit zahlreichen Klägern akzeptiert.

Die Arzneimittelgroßhändler McKesson, AmerisourceBergen und Cardinal Health sowie der Medikamentenhersteller Johnson & Johnson waren beschuldigt worden, mit Schmerzmitteln zur grassierenden Medikamentenabhängigkeit und Drogen-Epidemie in den USA beigetragen zu haben. Bei dem nun ausgehandelten Vergleich könnten sie letztlich bis zu 26 Milliarden Dollar (22 Milliarden Euro) zahlen, wie New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James und ihre Pendants aus etlichen anderen US-Bundesstaaten am vergangenen Mittwoch verkündeten. Das Geld, von dem unter anderem Hilfsprogramme finanziert werden sollen, würde über einen Zeitraum von 18 Jahren gestreckt fließen. Allerdings handelt es sich bislang nur um einen Entwurf, den viele US-Bundesstaaten, Städte und Landkreise erst noch end­gültig verabschieden müssen. Insgesamt sollen durch den Vergleich fast 4000 Klagen und diverse Verfahren auf einen Schlag beigelegt werden.

Bundesstaaten und örtliche Behörden fordern von Unternehmen der Pharma-Industrie schon länger viele Milliarden von Dollar zurück, die sie für den Kampf gegen Opiat-Abhängigkeit und Über­dosierung ausgegeben haben. Zuvor hatten bereits einige andere Firmen einzelne Vergleiche erzielt. Im Mittelpunkt des Konflikts stand zunächst der Hersteller des Schmerzmittels Oxycontin, Purdue Pharma, der mittlerweile in einem Insolvenzverfahren steckt.

Den US-Medikamentenhändlern und -herstellern wird vorgeworfen, Schmerzmittel unter Verschleierung der Suchtgefahren mit rücksichts­losen und aggressiven Methoden vermarktet zu haben. Damit wurde aus Sicht der Kläger ein wesentlicher Grundstein für die verheerende Opioid-Epidemie in den Ver­einigten Staaten gelegt, die in den vergangenen Jahren laut US-Behörden zu Hunderttausenden Toten durch Überdosierungen führte. |

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