Wirtschaft

Die Apotheken sind im Aufschwung

APOkix: Aktuelle Geschäftslage so gut wie seit Langem nicht mehr / Frage des Monats: Impfzertifikate – alle machen mit

cha | Mit den Vor-Ort-Apotheken geht es bergauf: Nachdem sich seit März bei der Beurteilung der aktuellen wirtschaftlichen Lage ein positiver Trend gezeigt hat, beurteilen die APOkix-Teilnehmer ihre Geschäfte jetzt im Juli so gut wie seit Langem nicht mehr. Zwar sind die Erwartungen an die Zukunft deutlich pessimistischer, aber auch hier scheinen die schlimmsten Zeiten zumindest vorerst vorbei zu sein.

Bei 109,1 Punkten steht der Index für die aktuelle Geschäftslage im Juli 2021 – ein höherer Wert wurde zuletzt im Februar 2014 mit 110,7 Punkten erreicht. Dabei halten sich bei 100 Punkten die positiven und negativen Einschätzungen die Waage. Vor einem Jahr lag der Index noch bei 57,4 Punkten. Seinerzeit traf der Corona-Abschwung nach den Vorratskäufen im März 2020, in dem immerhin 103,7 Punkte erreicht wurden, die Apotheken mit voller Härte. Dabei dürfte die positive Einschätzung im Juli nicht zuletzt davon geprägt sein, dass das Ausstellen der digitalen Impfzertifikate den Apotheken einen erheblichen Zulauf verschafft hat.

Der Index für die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten fällt dagegen mit 72,9 Punkten deutlich schlechter aus. Doch auch hier ist ein positiver Trend sichtbar: Zwar lag der Index im Vormonat mit 73,4 Punkten geringfügig höher, aber dies war der beste Wert seit August 2016. Vor einem Jahr wurden ge­rade einmal 52,1 Punkte erreicht.

Einen besseren Wert als im Juli 2021 hatte der Index für die aktuelle Geschäfts­lage zuletzt im Februar 2014. Deutlich trüber, aber schon weniger pessimistisch als vor einem Jahr, ist der Ausblick der APOkix-Teilnehmer in die Zukunft.

Impfzertifikate aus der Apotheke bringen Normalität

Die Frage des Monats befasste sich im Juli mit einem Thema, das nicht nur in den Fach-, sondern auch in den Publikumsmedien für erhebliches Aufsehen gesorgt hatte: die Ausstellung der digitalen Impfzertifikate durch die Apotheken. Und in der Tat machen fast alle mit: 94 Prozent der 144 APOkix-Teilnehmer stellen Zertifikate aus, 2 Prozent planen dies in Zukunft und lediglich 4 Prozent stellen keine aus und haben es auch nicht vor. Da verwundert es nicht, dass mehr als 90 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass die Ausstellung von digitalen Impfzertifikaten durch Apotheken ein wichtiger Bestandteil ist, um „die Ausweisung der Impfzertifikate zu beschleunigen und Normalität in den Alltag zu bringen“.

Auch finanziell lohnt sich das Ganze durchaus: Drei Viertel der Apothekenleiter äußern, dass die Honorierung der Apotheken mit zu Beginn 18 Euro inklusive Umsatzsteuer pro Ausstellung eines Impfzertifikats für ihre Apotheke ein lukratives Zusatzgeschäft war. Und bei mehr als 80 Prozent der APOkix-Teilnehmer konnte das Honorar von 18 Euro „die Anlaufkosten für Schulungen, IT-Ausstattung und Registrierung ausreichend decken“.

Doch bekanntlich kündigte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn bereits zwei Tage, nachdem die Aktion angelaufen war, eine drastische Senkung des Honorars an, die zwischenzeitlich auch umgesetzt wurde. Sehr zum Verdruss der Apotheker: Die nun bezahlten 6 Euro pro Impfzertifikat halten mehr als drei Viertel der befragten APOkix-Teilnehmer nicht für ausreichend. |

APOkix wird vom Kölner Institut für Handelsforschung (IFH) initiiert und durchgeführt, die Noweda eG unterstützt APOkix im Rahmen eines Sponsorings, Medienpartner ist der Deutsche Apotheker Verlag.

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