Wirtschaft

Wirbel um Aktienverkäufe

CureVac: Manager sind von Firmenerfolg überzeugt

cha | Mitte Juni legte CureVac enttäuschende Studienergebnisse zu seinem COVID-19-Impfstoff vor, nun ist das Tübinger Biotechunternehmen erneut in den Schlagzeilen, weil vier Topmanager kurz nach deren Bekanntwerden Aktienpakete verkauften.

„In Krise Kasse gemacht“, titelte der Business Insider, der als erstes über die Aktienverkäufe der CureVac-Manager berichtete. Danach habe Mitgründer Florian von der Mülbe für 33,7 Mio. US-Dollar knapp die Hälfte seiner Anteile verkauft, kurz danach schied er aus dem Vorstand aus. Mariola Flotin-Mleczek, Chief Technology Officer von CureVac, habe 99 Prozent ihrer Aktien für 1,4 Mio. US-Dollar abgestoßen, Finanzvorstand Pierre Kemula rund 93 Prozent für rund 2 Mio. US-Dollar sowie Ulrike Gnad-Vogt 99 Prozent für knapp 1,4 Millionen US-Dollar.

Zwar sei es nichts Ungewöhnliches, dass Vorstände immer wieder mit Aktien handeln, schreibt Business Insider weiter. Doch: „Verkaufen die Vorstände in einem Zeitraum, in dem das Unternehmen ohnehin eine schlechte Nachricht nach der anderen verkünden muss, wird es für das Unternehmen schwierig, den Anlegern eine glaubhafte Erfolgsgeschichte zu vermitteln. Genau das ist bei CureVac der Fall.“

Verkäufe werden Monate im Voraus festgelegt

Dieser Darstellung widerspricht CureVac deutlich. Auf Nachfrage teilte eine Unternehmenssprecherin mit, dass die Vorstandsmitglieder nur einen geringen Anteil des jeweils gehaltenen Aktienpaketes veräußert hätten. Zudem habe der Transaktionszeitpunkt gemäß den in den USA geltenden Regeln für den Aktienhandel von (permanenten) Insidern bereits Monate im Voraus festgestanden. „Es besteht daher keinerlei logische Kausalität zwischen den beschriebenen Transaktionen und aktuellen Firmenentwicklungen bei CureVac“, heißt es. Die Vorstände seien „weiterhin vollständig von CureVac und unserer Technologie überzeugt“.

Anzunehmen ist daher vielmehr, dass die Manager mit deutlich besseren Studienergebnissen und damit gestiegenen Aktienkursen gerechnet hatten, als sie den Verkauf planten – und nicht mit dem nun erfolgten Kurssturz. |

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