Wirtschaft

Cannabis aus Deutschland

Apotheken können beim BfArM einkaufen

cha | Seit vergangenem Donnerstag können Apotheken in Deutsch­land angebautes medizinisches Cannabis vom Bundesamt für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erwerben. Mit dem Vertrieb beauftragt wurde die Cansativa GmbH, ein Start-up aus dem Frankfurter Umland.

Der Verkauf des medizinischen Cannabis an Apotheken erfolgt zu einem Preis von 4,30 Euro pro Gramm, heißt es in der Pressemeldung des BfArM. Dabei erziele die Behörde keine Überschüsse, es würden lediglich die anfallenden Personal- und Sachkosten berücksichtigt. Zudem teilt das BfArM mit, es werde auch weiterhin möglich sein, medizinisches Cannabis aus Importen zu beziehen. Anders als der Anbau in Deutschland, werde der Import vom BfArM nicht in der Menge gesteuert.

Für Deutschland ist eine Anbaumenge von 10.400 kg medizinischem Cannabis verteilt auf vier Jahre mit jährlich jeweils 2600 kg vorgesehen. Ihre Bestellung können die Apotheken über das Portal www.cannabisagentur.de durchführen. Die am BfArM errichtete Cannabisagentur ist für den kontrollierten Anbau, die Ernte, die Verarbeitung, die Qualitätsprüfung, die Lagerung, die Ver­packung und die Abgabe der medizinischen Cannabisblüten verantwortlich. Bereitgestellt wird die Website allerdings von Cansativa, einem Start-up, das im vergangenen Jahr den alleinigen Zuschlag vom BfArM für Logistik- und Vertriebsleistungen für das Cannabis-Gesamtvolumen von insgesamt 10,4 Tonnen erhalten hatte. Neben dem Vertrieb zeichnet Cansativa für Lagerung, Kommissionierung und Ausgangslogistik verantwortlich.

Ebenfalls vom BfArM beauftragt wurden drei Unternehmen, die das deutsche Cannabis in den folgenden vier Jahren anbauen: Die Aphria RX GmbH in Neumünster, die Aurora Produktions GmbH in Leuna sowie die Demecan GmbH in Ebersbach. „Zunächst werden Apotheken Cannabisblüten aus dem deutschen Anbau von Aphria beziehen können“, informiert die Cansativa. Dabei handelt es sich um eine Tochter des kanadischen Pharma- und Cannabisunternehmens Tilray. Die Produktions­anlagen der beiden anderen Unternehmen befinden sich, heißt es bei Cansativa weiter, derzeit noch in der Fertigstellung. |

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