Gesundheitspolitik

Mehr Impfstoff für die Praxen

BMG kündigt 3 Millionen Dosen für erste Maiwoche an: Biontech, AstraZeneca und J & J

ks/dpa | Auch diese Woche gilt wieder Neues in Sachen COVID-19-Impfstoffe für Vertragsarztpraxen. Für die Impfungen in der Woche vom 3. bis 9. Mai werden voraussichtlich rund 3 Millionen Impfdosen zur Verfügung stehen, die die Ärzte bis diese Woche Dienstag bestellen können. Diesmal wird neben Biontech/Pfizer und AstraZeneca erstmals auch die Johnson & Johnson-Vakzine ausgeliefert. Für Vaxzevria® von AstraZeneca müssen die Apotheken eine Extra-Lieferung einplanen.

Bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), die am vergangenen Donnerstag über die steigenden Mengen informierte, freut man sich: „Es geht endlich voran“, sagte KBV-Vorstandschef Andreas Gassen. Neben den Hausärzten könnten damit nun auch immer mehr Fachärzte ihre Patienten gegen COVID-19 impfen. KBV-Vizechef Dr. Stephan Hofmeister hofft, dass die Bestellungen bald nicht mehr gekürzt werden, und jeder Arzt so viele Patienten impfen kann, wie er schafft.

Das Bundesgesundheitsministe­rium hat für die erste Maiwoche 1,6 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer, rund eine Million von AstraZeneca und rund 400.000 von Johnson & Johnson für die Arztpraxen in Aussicht gestellt. Geordert wird nun impfstoffspezifisch. Laut KBV können die Vertrags­ärzte diese Woche maximal bis zu 36 Dosen Comirnaty® (6 Vials), bis zu 50 Dosen Vaxzevria® (5 Vials) und bis zu 15 Dosen COVID-19 Vaccine Janssen® (3 Vials) bestellen. Mindestens soll es für jeden Arzt 18 bis 24 Dosen von Biontech/Pfizer, mindestens zehn Dosen von AstraZeneca und mindestens fünf Dosen von Johnson & Johnson geben. Wie viele Dosen es letztlich sind, hängt unter anderem davon ab, wie viele Ärzte impfen. Rund 55.000 Vertragsärzte hatten für die vergangene Woche Impfstoff bestellt, etwa 63.000 für diese Woche.

Die Auslieferung der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Johnson & Johnson durch die Apotheken soll dann am Montagnachmittag (3. Mai) regulär erfolgen. Die Dosen von AstraZeneca sollen dagegen im Laufe der Woche kommen – die Ärzte müssen also gegebenenfalls zwei Mal beliefert werden.

Nun fragt sich, wie groß die Nachfrage nach den Vektorimpfstoffen von AstraZeneca und Johnson & Johnson sein wird. Wegen der sehr seltenen, speziellen und schwerwiegenden nach Impfung mit Vaxzevria® beobachteten Thrombosen soll dieser Impfstoff in Deutschland seit Ende März in der Regel nur noch bei Menschen ab 60 Jahren eingesetzt werden. In Sachsen, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Berlin wurde die Vakzine vergangene Woche jedoch für alle Altersgruppen freigegeben. Für Menschen unter 60 Jahren soll die Impfung aber nur nach einer ausführ­lichen Beratung erfolgen. In Hamburg befürwortete die Gesundheitsbehörde mehr Flexibilität im Umgang mit AstraZeneca – allerdings nur, wenn genügend Impfstoff bereitstehe. Baden-Württemberg hingegen will Vaxzevria® weiterhin nicht für alle Altersgruppen freigeben, solange nicht mehr Impfstoff zur Verfügung steht. Auch Thüringen hält nach Angaben des Gesundheitsministeriums vorerst an einer Priorisierung fest.

Ende der Priorisierung im Juni?

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) stellte indessen am vergangenen Donnerstag in Aussicht, dass im Juni die offiziell festgelegte Impfreihenfolge nicht mehr nötig sein wird. Wenn es früher sein sollte, wäre er froh, sagte er bei der Sondersitzung des Bundesrats zum Vierten Bevölkerungsschutzgesetz. |

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