Wirtschaft

Stada trotzt Corona

Konzern ist Nr. 5 bei rezeptfreien Markenprodukten

cha/dpa | Der Bad Vilbeler Pharmakonzern Stada konnte auch dank Übernahmen seine Erlöse in der Corona-Pandemie kräftig steigern. So legte der Umsatz im vergangenen Jahr währungsbereinigt um 18 Prozent auf mehr als drei Milliarden Euro zu.

Die Pandemie wirkte sich dabei unterschiedlich aus: Während Stada im Frühjahr von Hamsterkäufen etwa bei Immunpräparaten und Schmerzmitteln profitierte und zeitweise auf Rekordniveau produzierte, bekam der Konzern im zweiten Halbjahr Gegenwind: Viele Verbraucher hatten sich mit Arzneimitteln eingedeckt und zudem verlief die Grippe- und Erkältungszeit hierzulande glimpflich.

„Corona machte 2020 zu einem herausfordernden Jahr für uns“, sagte Stada-Chef Peter Goldschmidt der Deutschen Presse-Agentur. Während Immunpräparate gefragt seien, habe sich das Geschäft mit rezeptfreien Arzneien wie Grippostad® und Hustensäften schlechter entwickelt. „Stada hat sich in einem insgesamt stagnierenden Markt trotzdem sehr gut behauptet und Marktanteile gewonnen.“ So kletterte der be­reinigte Betriebsgewinn (Ebitda) 2020 um 15 Prozent auf 713 Millionen Euro. Unterm Strich stand ein Gewinn von 182 Millionen Euro nach 313 Millionen 2019. Grund für den Rückgang seien vor allem Einmaleffekte aus der Finanzierung für Übernahmen, Währungseffekte sowie Rückstellungen, etwa für Patentstreitigkeiten.

Der Konzern sei nun die Nummer vier in Europa bei Nachahmerarzneien und die Nummer fünf bei rezeptfreien Markenprodukten, sagte Goldschmidt. Aber auch in den USA und Asien habe Stada zugelegt, etwa bei Vitaminen und Nahrungsergänzungsmitteln. Dieses Jahr wolle Stada weiter aus eigener Kraft wachsen, „aber auch mit Übernahmen“. Der Manager setzt auf Spezialpharmazeutika, etwa medizinisches Cannabis, Therapien gegen fortgeschrittenes Parkinson, aber auch den US-Markt.

Zuletzt hat der Konzern rund 1 Mrd. Euro für Zukäufe ausgegeben. So erwarb Stada u. a. ein Arznei-Portfolio vom japanischen Konkurrenten Takeda, den Arzneihersteller Walmark in Tschechien sowie ein Medikamentenportfolio des britischen Pharmakonzerns GSK. Vor allem mit den Übernahmen seien weltweit mehr als 1500 neue Vollzeitstellen hinzugekommen. |

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