Gesundheitspolitik

Kommentar: Willkommen im Superwahljahr!

Christine Ahlheim

Das Jahr 2021 wird nicht nur durch den Kampf gegen die Corona-Pandemie geprägt sein, sondern auch durch sechs Landtagswahlen und die Bundestagswahl im September. Doch was bedeutet dieses Superwahljahr, an dessen Ende eine neue Koalition mit einem neuen Bundeskanzler oder einer neuen Bundeskanzlerin stehen dürfte, für die Apotheker?

Vor allem eines: Sie müssen den Politikern der infrage kommenden Parteien klar machen, wie unverzichtbar sie sind. Die Ausgangssituation dafür ist nicht schlecht. Schließlich sollte spätestens in der Corona-Pandemie selbst der ignoranteste Abgeordnete erkannt haben, welche Leistungen die Apotheken vollbringen und wie es im Lande aussähe bei der Versorgung mit Medikamenten, Desinfektionsmitteln und Masken ohne flächendeckendes Apothekennetz.

Dass es das nicht umsonst geben kann, ist der nächste Punkt, der den Politikern nahegebracht werden muss. Dazu gehört der Schutz vor einer Deregulierung durch die Hintertür, die als Folge der mit dem VOASG eingeführten ungleichen Preise im GKV- und privaten Sektor zu befürchten ist. Dazu gehört aber auch, mit wachem Auge darauf zu achten, dass das E-Rezept nicht zum Wachstumstreiber der EU-Versender wird. Und es gehört dazu, dass die Apotheken eine gesunde wirtschaftliche Basis benötigen und keinesfalls Opfer der zu erwartenden Corona-Spar­maßnahmen werden dürfen.

Der neu gewählten ABDA-Spitze ist bei dieser Aufgabe viel Erfolg zu wünschen – und die Unterstützung der knapp 19.000 Apotheken, die mit ihrer Leistung, aber auch mit der direkten Ansprache von Entscheidungsträgern zu diesem Erfolg bei­tragen können.

Dr. Christine Ahlheim, Chefredakteurin der AZ

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