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Zukunftspakt: Absage an DocMorris-Plattform

Noweda-Chef Kuck: DocMorris will den guten Namen der Apotheken ausnutzen

jb/ks | Kürzlich hat DocMorris an­gekündigt, in Deutschland einen Online-Marktplatz für Apotheken und andere Gesundheitsdienstleister zu schaffen. Dabei will der Versender auch mit Vor-Ort-Apotheken kooperieren. Nachdem die Initiative „ProAvO“ einer solchen Zusammenarbeit eine Absage erteilt hat, hat sich nun auch der „Zukunftspakt Apotheke“, klar positioniert.

Plattformen, über die sich Vor-Ort-Apotheken vernetzen und online sichtbar machen, sollen die Vorteile des Online-Handels mit der Nähe und der Sicherheit der stationären Apotheken verbinden und so den Apotheken eine Chance bieten, sich gegen ausländische Arzneimittelversender oder gar Amazon behaupten zu können. Mehrere Player im Apothekenmarkt engagieren sich bereits für solche Modelle – allen voran der „Zukunftspakt Apotheke“ von Noweda, Pharma Privat und Burda mit „ihreapotheken.de“ und die Initiative „Pro AvO“, hinter der ein Bündnis aus dem Wort & Bild-Verlag, Rowa, der Sanacorp, der Gehe und dem Apotheken-Dienstleister Noventi steckt. Nun will auch DocMorris mitmischen, die Shop Apotheke hegt ebenfalls entsprechende Pläne. Nach Pro AvO hat Dr. Michael P. Kuck, Vorstandschef der Noweda, klargestellt, dass eine Zusammenarbeit mit den Niederländern für ihn keine Option ist. „Industrielle Versender wie DocMorris und die Shop-Apotheke haben erkannt, dass Internetplattformen wie ihreapotheken.de (ia.de) eine ernste Bedrohung des eigenen Geschäftsmodells darstellen“, sagte er DAZ.online. Kuck ist überzeugt: Für Patienten bietet ia.de „das Beste aus beiden Welten“: online vorbestellen, aber gleichzeitig die Beratung vor Ort und die konkurrenzlos schnelle und hohe Warenverfügbarkeit der Vor-Ort-Apotheken nutzen zu können. „Damit wird den Wettbewerbern der Apotheken vor Ort immer klarer, dass kein Mensch den Versandhandel braucht, wenn Vor-Ort-Apotheken über eine gemeinsame Plattform online erreichbar sind“. Insofern sei es logisch, wenn die Versender jetzt die Vor-Ort-Apotheken für die eigenen Zwecke einspannen wollten. Allerdings glaubt Kuck nicht, dass sich viele Apotheken anschließen wollen: „Den meisten Apothekerinnen und Apothekern dürfte klar sein, dass hier letztendlich nur der gute Name ihrer Apotheken ausgenutzt wird“. |

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