Aus den Ländern

Zum 130. Geburtstag der DPhG

Gesellschaft fördert alle wissenschaftlichen Interessen der Pharmazie – gestern, heute und morgen

In diesen Tagen blicken wir zurück auf 130 Jahre bewegte Geschichte der DPhG – auf 130 Jahre gelebte pharmazeutische Wissenschaften! Die DPhG gehört zu den ältesten und mit knapp über 10.000 Mitgliedern größten wissenschaftlichen Gesellschaften in Deutschland. Das erklärte Ziel der Gesellschaft war und ist, die Pharmazie als Wissenschaft zu fördern – ein Auftrag, der heute wichtiger ist denn je!

Die Gründungsveranstaltung der DPhG fand am 6. November 1890 im Berliner Konventgarten statt, initiiert vom Pharmazeuten und späteren Hochschullehrer Hermann Thoms (1859 – 1931). In den ersten fünf Jahren musste die wissenschaftliche Gesellschaft der Apothekerschaft allerdings noch ohne den heutigen Namen auskommen. Gegründet als „Pharmaceutische Gesellschaft mit Sitz in Berlin“, wurde sie 1895 in „Deutsche Pharmazeutische Gesellschaft“ um­benannt. Unglaublich vieles hat sich seither geändert, politisch, gesellschaftlich und natürlich auch wissenschaftlich. Der Zweck der DPhG ist aber unverändert geblieben: Sie dient dem Austausch mit allen, die Interesse an der wissenschaftlichen Pharmazie haben und das Fach stärken wollen.

Stärken der Pharmazie klar herausarbeiten

Der Fortschritt im Bereich der Arzneimittel ist in den letzten Jahren und Jahrzehnten rasant verlaufen und hat großartige Innovationen hervorgebracht. Daran haben natürlich auch Pharmazeutinnen und Pharmazeuten einen großen Anteil. Die Pharmazie ist das einzige uni­versitäre Fach, das in seiner wissenschaftlichen Breite alle Kernkompetenzen auf dem Wirkstoff- und Arzneimittelsektor vermittelt. Dies zu betonen, die Pharmazie in der wissenschaftlichen Community noch fester zur verankern und ihre Stärken noch klarer herauszuarbeiten, bleiben wichtige Ziele der DPhG in den kommenden Jahren.

Nachwuchsförderung auf allen wissenschaftlichen Karrierestufen

Wie gut es der Pharmazie geht, hängt – neben allen politisch-ökonomischen Aspekten – ganz entscheidend ab von der Qualität der pharmazeutischen Ausbildung: zuvorderst natürlich vom universitären Studium, aber eben auch von den weiteren akademischen Möglichkeiten. Deshalb ist eine gezielte Nachwuchsförderung auf allen wissenschaftlichen Karrierestufen für uns von größter Bedeutung.

Um das Potenzial der Pharmazie optimal auszuschöpfen, müssen die einzelnen pharmazeutischen Fächer noch enger zusammenarbeiten und verstärkt fach- und disziplinübergreifende Forschungskooperationen eingehen. Hierfür stellt die DPhG eine ideale organisatorische Plattform bereit, denn Vernetzungsmöglichkeiten gibt es nicht nur über die Landesgruppen, sondern auch über die Fachgruppen: Die DPhG ist die einzige wissenschaftliche Gesellschaft aller pharmazeutischer Teildisziplinen!

Neben vielen Mitgliedern aus dem Bereich der Forschung und Entwicklung ist etwa die Hälfte der DPhG-Mitglieder in der pharmazeutischen Praxis tätig. In der öffentlichen Apotheke übernehmen Pharmazeutinnen und Pharmazeuten eine äußerst verantwortungsvolle und gesellschaftlich absolut unverzichtbare Aufgabe – die Bevölkerung ordnungsgemäß mit Arzneimitteln zu versorgen. Liefereng­pässe, neue pharmazeutische Dienstleistungen, personalisierte Therapien: Dies alles zeigt, dass dieser einfach und klar formulierte gesetzliche Auftrag heutzutage durchaus viele pharmazeutische Herausforderungen birgt und großer, gemeinsamer Anstrengung bedarf. Hier kann und wird sich die DPhG immer wieder auf wissenschaftlicher Basis einbringen.

Foto: Screenshot DAZ

Auf der Internetseite der DPhG finden sich stets aktuelle Informationen, z. B. zum neuen Format „DPhG@home“.

DPhG@home: wissenschaftlich und praxisnah

Vor dem Hintergrund einer verstärkten Debatte um Ausbildung, Weiterbildung, Fortbildung und Zertifikate unterstützt die DPhG Offizinapothekerinnen und -apotheker mit Angeboten zu praxisrelevanten Themen. Ein neues bundesweites Fortbildungsprogramm „DPhG@home: wissenschaftlich und praxisnah“, das im Oktober begonnen hat, soll hier – neben den überaus vielfältigen Programmen der Landesgruppen – für weitere Unterstützung sorgen. Unser Berufsstand ist im Wandel und muss sich weiterentwickeln. Dabei wird die wissenschaftliche Qualifikation immer die Schlüsselrolle spielen!

20 Jahre „Themenhefte“

Übrigens: Gleichzeitig mit dem 130. Geburtstag der DPhG können wir auch 20 Jahre „Themenhefte“ der Mitgliederzeitschrift feiern. Die Pharmakon ist eines DER Aushängeschilder der Gesellschaft – Fortbildung pur! Thema des aktuellen Heftes, das in diesen Tagen erscheint, ist „Diagnostische und Therapeutische Herausforderungen während der Schwangerschaft“, was sicherlich auch im Apotheken-Alltag immer mal wieder relevant ist.

Die DPhG engagiert sich aber nicht nur in der Wissenschaft und in der Praxis, sondern ist auch in der Wissenschafts- und Gesundheitspolitik aktiv: Sie hat sich zu einer Institution entwickelt, die von der Politik wahrgenommen wird, zumal sie aufgrund der hohen wissenschaftlichen Expertise in ihren Reihen fundierte Statements zu aktuellen Themen abgibt.

„Die Gesellschaft fördert alle wissenschaftlichen Interessen der deutschen Pharmazie“, so heißt es in der Satzung. Wir danken allen herzlich, die sich in diesem Sinne engagiert haben und auch weiterhin engagieren. |

Prof. Dr. Dagmar Fischer, Präsidentin, und

Prof. Dr. Robert Fürst, Generalsekretär der DPhG

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