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„Arzneimittelherstellung im Einsatz“

Bundeswehr: Besonderes Training für pharmazeutisches Personal mit internationaler Beteiligung

Zur Einsatzvorbereitung von pharmazeutischem Personal hält der Zentrale Sanitätsdienst der Bundeswehr das Training „Arzneimittelherstellung im Einsatz“ vor. Beim diesjährigen Durchgang vom 14. bis 25. September nahmen erstmalig auch zwei Apotheker des österreichischen Bundesheeres teil. Unter strengen infektionsprophylaktischen Kautelen konnte das Training erfolgreich durchgeführt werden.
Foto: Bundeswehr

Teilnehmende und Ausbildende des Trainings „Arzneimittelherstellung im Einsatz“ im September 2020

Die Durchführung dieses zweiwöchigen Trainings obliegt dem Versorgungs- und Instandsetzungszentrum Sanitätsmaterial (VersInstZ SanMat) Quakenbrück. Es ist obligat für alle Sanitätsstabsoffiziere Apotheker (SanStOffz Apotheker) und Sanitätsfeldwebel Pharmazeutisch-technische Assistenten (SanFw PharmTAss), die für einen Auslandseinsatz in einer Bundeswehrapotheke eingeplant sind. Erstmals nahmen aufgrund bilateraler Gespräche zwischen den Sanitätsdiensten von Deutschland und Österreich zwei Apotheker des österreichischen Bundes­heeres an dem Training teil.

Die Teilnehmenden wurden intensiv in besonderen Belangen der Wehrpharmazie im Einsatz geschult. Im Fokus der Ausbildung stand der Betrieb der Apothekencontainer als Teil der Zelt- und Container-gestützten Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr, sowie auch der Betrieb der Mobilen Sauerstofferzeugungs- und -abfüllanlage (MSEA).

Schon für die Vorbereitung ist hoher Einsatz gefragt

Das Training stand auf fachlich versiertem Fundament: Die Ausbildenden für die pharmazeutischen Anteile rekrutierten sich aus einsatzerfahrenem und fachlich weitergebildetem Personal der Bundeswehrkrankenhausapotheken Berlin und Ulm sowie des Zentralen Institutes des Sanitätsdienstes der Bundeswehr in München. Daneben wurde ein nicht unerheblicher Teil der Ausbildung durch die Angehörigen des Vers­InstZ SanMat Quakenbrück selbst durchgeführt.

Foto: Bundeswehr

Ausbildung an der Mobilen Sauerstofferzeugungs- und ­-abfüllanlage (MSEA)

Für das originär nicht mit der Durchführung von Trainings beauftragte VersInstZ SanMat Qua­kenbrück stellt dies einen erheblichen organisatorischen und personalintensiven Aufwand dar. So müssen für jedes Training einige Anlagen im Vorfeld – teils mithilfe eines Mobilkranes – aufgestellt und durch externe Kräfte abgenommen werden, zudem ist für einen reibungslosen Ablauf inklusive eines Rahmenprogramms zu sorgen. Durch das große Engagement der Angehörigen des VersInstZ SanMat Quakenbrück werden diese Heraus­forderungen jedoch stets hervorragend gemeistert.

Regelmäßiges Training hat sich als positiv erwiesen

Die aktuellen Entwicklungen in der Corona-Pandemie haben gezeigt, wie wichtig sowohl die materielle als auch die personelle Einsatzbereitschaft – einschließlich des erforder­lichen Ausbildungsstandes – sind. Dies wurde bei der Herstellung von Sauerstoff zur medizinischen Anwendung und Händedesinfektionsmitteln in den Bundeswehrapotheken in den letzten Monaten eindrucksvoll bestätigt. Nicht zuletzt aufgrund der regelmäßigen Durchführung des Trainings im VerslnstZ SanMat Quakenbrück stand ausreichend qualifiziertes wehrpharmazeutisches Personal für diese Tätigkeiten an mehreren Standorten unmittelbar und durchhaltefähig zur Verfügung.

Trotz der pandemiebedingten Her­ausforderungen durch die bereits bestehenden hohen personellen Be­lastungen zur Sicherstellung der Sanitätsmaterialversorgung in den letzten Monaten sowie durch die Hygiene­auflagen für die Trainingsdurchführung daselbst ist auch dieser Durchgang durch das Personal des VersInstZ SanMat Quakenbrück mit herausragendem Engagement exzellent vorbereitet und durchgeführt worden. |

Oberstabsapotheker Dr. Frederik Vongehr, ­Sanitätsakademie der Bundeswehr

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