DAZ aktuell

Mehr Befugnisse für Apotheker

Forderung der ABDA zur Europäischen Arzneimittelstrategie

mp/ral | Im Zuge der deutschen EU-Ratspräsidentschaft erarbeiten Abgeordnete in Brüssel aktuell eine Europäische Arzneimittelstrategie, mit der die medizinische Versorgung für alle EU-Bürger sicherer werden soll. Nun hat die ABDA der Kommission ein Positionspapier vorgelegt, in dem sie erläutert, welche Herangehensweise sie be­grüßen würde.

Nach Meinung der ABDA muss die Gesundheitsversorgung der Bürger stets den Vorrang vor anderen Interessen haben. Kritisch sieht sie zum Beispiel die Interessen des Europäischen Binnenmarkts, der die flächendeckende Arzneimittelversorgung in Deutschland gefährde. Daten zu Engpässen sollten zentral und standardisiert erfasst werden. Um eine Mangelversorgung frühzeitig erkennen und vor Ort Lösungen finden zu können, fordert die ABDA mehr Transparenz in der gesamten Lieferkette von Arzneimitteln. In diesem Zusammenhang appelliert die Standesorganisation an die EU-Politik, Apothekern mehr Befugnisse zu erteilen. Diese hätten in der Krise ihre pharmazeutische Kompetenz unter Beweis gestellt und gezeigt, dass sie im Notfall durch ihre Expertise in der Rezeptur, beim Arzneimittelaustausch und in der Logistik die Versorgung der Bevölkerung retten können. Über die Corona-Krise hinaus sollten diese Kompetenzen gestärkt und der Handlungsspielraum der Apotheker vergrößert werden. Ein weiteres Anliegen der ABDA ist es, durch Anreize die europäische Wirkstoffproduktion zu fördern beziehungsweise die weitere Auslagerung von Produktionsstätten ins Ausland zu verhindern. Dies gehört auch zu den Schwerpunkten der EU-Ratspräsidentschaft. Damit erhofft sich die ABDA nicht nur mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung, sondern auch höhere Arbeitsschutz- und Umweltstandards bei der Herstellung. |

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