Arzneimittel und Therapie

Regelmäßige Knochendichtemessung nutzlos

Frauen sind durch häufigere Messung nicht besser vor Frakturen geschützt

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mab | Bedingt durch den abfallenden Estrogenspiegel erleidet eine von zwei Frauen im postmenopausalen Alter eine Knochenfraktur. Nicht zuletzt deshalb wollen viele Frauen regelmäßig ihre Knochendichte messen lassen, auch in der Apotheke. Doch lassen sich durch eine regelmäßige Messung wirklich Frakturen vermeiden? Mit dieser Frage hat sich eine amerikanische Forschergruppe beschäftigt, und hat in einer Kohortenstudie 7419 postmenopausale Frauen untersucht, bei denen im Abstand von etwa drei Jahren zwei Knochendichtemessungen durchgeführt worden waren. Keine der Frauen wurde mit einem Arzneimittel gegen Osteoporose behandelt. Dabei konnte festgestellt werden, dass trotz mehrmaliger Knochendichtemessung Frakturen nicht besser vorhersehbar waren. Lediglich wenn bei der ersten Messung bereits eine erniedrigte Knochendichte ermittelt wurde, konnte daraus auf ein erhöhtes Frakturrisiko geschlossen werden. Die Forscher empfehlen daher bei Frauen ohne diagnostizierte Osteoporose, nur einmalig die Knochendichte zu bestimmen und die eingesparten Ressourcen für die erstmalige Basis-Knochendichtemessung für Frauen im Alter von 65 bis 85 Jahren zu verwenden. Laut den Wis­senschaftlern wird bei jeder vierten Frau in diesem Kollektiv im Moment nie die Knochendichte bestimmt. |

Literatur

Crandall CJ et al. Serial Bone Density Measurement and Incident Fracture Risk Discrimination in Postmenopausal Women. JAMA 2020. doi:10.1001/jamainternmed.2020.2986

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