... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 1557 Organe

yd | Nach aktuellen Daten der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) hat sich die Zahl der gespendeten Organe sowie der Organspender in Deutschland trotz Corona-Krise erhöht. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2020 wurden 1557 Organe gespendet – eine Steigerung um drei Prozent im Vergleich zu den 1511 gespendeten Organen im Vorjahreshalbjahr. Die Zahl der postmortalen Organspender stieg mit 487 Spendern sogar um 7,3 Prozent.

Ein wesentlicher Teil der Steigerung geht allerdings auf die ersten zwei Monate des Jahres 2020, also die Zeit unmittelbar vor der Krise, zurück. Im Januar und Februar dieses Jahres verzeichnete die DSO 181 Organspender, das ist verglichen mit den 140 Organspendern der ersten zwei Monate des Vorjahres eine Erhöhung um beinahe 30 Prozent.

Zurückzuführen ist die positive Entwicklung vermutlich auf die Debatte um die Widerspruchsregelung in Deutschland. Mitte Januar hatte der Bundestag die Idee verworfen, alle Bürger, die zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen haben, nach ihrem Tod als Organspender zu regis­trieren. Dennoch stieg hiernach die Nachfrage nach Organspendeausweisen sprunghaft. Noch im Januar bestellten sich doppelt so viele Bürger wie sonst ein solches Dokument.

Im Eurotransplantverbund, dem außer Deutschland noch die Beneluxstaaten, Österreich, Slowenien, Kroatien und Ungarn angehören, sank indes die Anzahl der Organspender. Das führte dazu, dass die Zahl der Transplantationen in Deutschland um 1,2 Prozent sank und nur noch 1568 betrug. Im ersten Halbjahr 2020 bezog Deutschland aus dieser Zusammenarbeit nur sechs Organe mehr als hierzulande gespendet wurden. Im Vorjahreshalbjahr waren es noch 83 Organe mehr. 

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