Aus den Ländern

Die Mistel in der Tumortherapie – Grundlagenforschung und Klinik

7. Interdisziplinäre Mistelsymposium will Brücken schlagen zwischen verschiedenen Fachrichtungen

Etwas mehr als 100 Wissenschaftler und Ärzte verschiedener Disziplinen und Fachrichtungen trafen sich vom 7. bis 9. November 2019 zum 7. Mistelsymposium in der Europä­ischen Akademie Otzenhausen im Saarland. Sie präsentierten aktuelle Ergebnisse aus Forschung und Klinik zu Mistel-Extrakten und diskutierten intensiv ihren Einsatz in der Tumortherapie.
Foto: natagolubnycha – stock.adobe.com

Bei vielen Patienten in Deutschland, Österreich und der Schweiz werden auf der Basis ärztlicher Verschreibung und Kontrolle Mistelpräparate in der Tumortherapie ergänzend zu konventionellen Therapieformen wie Chemotherapie oder Bestrahlung eingesetzt. Ziel des Mistelsymposiums war es daher auch, Brücken zu schlagen zwischen verschiedenen Therapierichtungen in der Onkologie und die Misteltherapie zu beleuchten auf der Basis von Grundlagenforschung, pharmakologischen Daten, präklinischen und klinischen Studien, Einzelfallbeobachtungen und auch der Psychoonkologie. In über 30 Übersichts- und Kurzreferaten und knapp 30 Postern wurden Erkenntnisse zur Mistel und zur Misteltherapie präsentiert.

Schwerpunkte lagen, was klinische Studien angeht, auf Daten zur Verbesserung der Lebensqualität, zur Verlängerung der Überlebenszeit und auf unterschiedlichen Anwendungsstrategien wie z. B. auch hohe Dosierungen sowie intratumorale oder intravenöse Applikation.

Die Mistelsymposien im Netz

Die Mistelsymposien finden seit 1995 alle vier Jahre statt, sodass im November 2023 das nächste Symposium folgen soll. Weitere Informationen über alle Mistelsymposien sind einsehbar unter www.mistelsymposium.de; dort findet sich auch ein ausführlicher Bericht in deutscher Sprache zu den einzelnen Beiträgen. Die Abstracts aller Präsentationen zum 7. Mistelsymposium sind in Phytomedicine 61 (2019) Supplement 1 (Elsevier) in englischer Sprache publiziert und im Internet unter www.sciencedirect.com frei verfügbar.

Die ausführlichen Beiträge werden – wie in der Vergangenheit auch – als Buch beim KVC-Verlag (Karl und Veronica Carstens–Stiftung) voraussichtlich bis Ende 2020 veröffentlicht.

Das Symposium wurde veranstaltet und gefördert von der Karl und Veronica Carstens-Stiftung und der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) gemeinsam mit der Gesellschaft für Arzneipflanzen- und Naturstoff-Forschung (GA), der Deutschen Pharmazeutische Gesellschaft (DPhG), der Gesellschaft für Phytotherapie (GPT) und dem Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren und Regulationsmedizin (ZAEN). Die Tagung stand unter der Gesamtleitung von Dr. Rainer Scheer vom Carl Gustav Carus-Institut (Niefern-Öschelbronn) und Prof. Dr. Harald Matthes, Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe u. Charité-Universitätsmedizin (Berlin). |

Prof. Dr. Wolfgang Blaschek

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