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US-Kette Walgreens setzt auf Arztpraxen

Apotheker sollen „wichtiges Mitglied“ interdisziplinärer Teams werden

cel/ks | Die größte US-amerikanische Apothekenkette, Walgreens Boots Alliance, setzt jetzt auf ärzt­liche Behandlungszentren in Apotheken. Wie das Unternehmen vergangene Woche bekannt gab, sollen in den nächsten fünf Jahren 500 bis 700 von Ärzten geleitete „Village Medical at Walgreens“-Kliniken für die Grundversorgung eröffnen.

Laut Finanznachrichten.de kämpft auch Walgreens Boots Alliance mit zunehmender Online-Konkurrenz und sinkenden Gewinnen bei Rx-Arzneimitteln. Dies sei der Grund, die Filialen um eine angeschlossene Arztpraxis zu erweitern und so zu einem Gesundheitsdienstleister zu werden, schreibt das Finanzportal. Dafür kooperiert Walgreens mit dem Primärversorger VillageMD. Der Deal: „Walgreens wird VillageMD dazu in den nächsten drei Jahren 1 Milliarde Dollar zukommen lassen und bekommt im Gegenzug dafür eine 30-prozentige Beteiligung an dem Start-up aus Chicago, das derzeit ein Netz von 2800 Ärzten umfasst“, schreibt die Autorin des Beitrags auf Finanznachrichten.de.

Hälfte der neuen „Kliniken“ in unterversorgten Regionen

Walgreens selbst verspricht, dass die Kliniken die Apotheker „in einzigartiger Weise als wichtiges Mitglied des multidisziplinären Teams von VillageMD integrieren“ werden. Die Kliniken sollen zahlreiche Krankenversicherungen akzeptieren und eine umfassende Grundversorgung anbieten. Darüber hinaus werde eine telemedizinische Betreuung rund um die Uhr angeboten. Mehr als 50 Prozent der neuen „Apotheken-Kliniken“ sollen in medizinisch unterversorgten Gebieten angesiedelt werden.

Bei Walgreens gibt man sich optimistisch. Schon jetzt bekundet das Unternehmen seine Absicht, den ersten 500 bis 700 Kliniken bald „hunderte“ weitere folgen zu lassen. Vorausgegangen ist dem neuen Angebot ein Pilotprojekt mit fünf Filialen in der Region Houston, Texas. |

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