DAZ aktuell

Modellvorhaben: BVDAK in Verhandlungen

Kooperationsapotheker haben ein Konzept für ganz Bayern erarbeitet

eda | Der Bundesverband Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) fühlt sich aktuell etwas ausgebremst: Erste Verhandlungen mit der AOK Bayern hinsichtlich Modellvorhaben zu Grippeimpfungen in Apotheken führten zu einem ernüchternden Ergebnis. BVDAK-Chef Dr. Stefan Hartmann ist jedoch zuversichtlich, dass neben den klassischen Apothekerverbänden auch andere Gruppen bei den Impf-Projekten zum Zug kommen werden.

Dr. Stefan Hartmann, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), sieht die aktuellen Entwicklungen als große Chance für den gesamten Berufsstand an. „Mit keinem anderen Gesundheitsminister wurden Grippeschutzimpfungen wahrscheinlicher als mit Jens Spahn“, erklärt er gegenüber der DAZ.

Dass der Organisator der Kooperationsgipfel ein großer Fan von Grippeimpfungen in der Apotheke ist, war nie ein Geheimnis. Er betont, dass es in der Verbändeanhörung 2019 im Bundesgesundheitsministerium immerhin der BVDAK gewesen sei, der sich damals – im Gegensatz zur ABDA – nachdrücklich für das Grippe­impfen in der Apotheke einsetzte.

Gesundheitsökonom Professor Uwe May stellte beim Kooperationsgipfel 2020 vor, wie solche Projekte konkret umgesetzt werden können. In DAZ 2019, Nr. 3, S. 54 hatte May sein Konzept mit seinen Kolleginnen Anissa Schneider-Ziebe und Cosima Bauer ausführlich dargelegt.

Auf Grundlage der neuen Sozialrechtsregelung sieht sich Hartmann mit dem BVDAK dazu prädestiniert, sich bei den Verhandlungen für seine Mitglieder einzusetzen. Mit der AOK Bayern stehe er in regem Austausch. Es hätte sogar schon sehr konkrete Gespräche gegeben, erklärt er auf Anfrage der DAZ. Der BVDAK hat demnach der AOK ein Konzept vorgestellt, das ein bayerisches Pilotprojekt für den ganzen Freistaat vorsieht. Wichtig sei nämlich, so Hartmann, dass man ­ge­rade in den Städten – also an den Frequenzstandorten – Apotheken für die Modellprojekte findet und nicht in einem kleinen Dorf auf dem Land.

„Die Vertreter der AOK Bayern waren sehr freundlich zu uns“, so der BVDAK-Chef. Doch die Vorstellungen seines Verbands konnte er bisher nicht hundertprozentig umsetzen. Hartmann wörtlich: „Der BVDAK hat das bisher einzige Umsetzungskonzept für den Apothekenmarkt erarbeitet und hat die Apotheker immer aufgefordert, an möglichen Modellprojekten teilzunehmen, und zwar koopera­tionsunabhängig.“ Daher wäre es wichtig und konsequent, wenn neben den klassischen Apothekerverbänden in den Ländern auch andere Interessenvertreter und Einzelapotheken an den Verhandlungen partizipieren dürften. Die AOK Bayern wollte sich auf Anfrage von der DAZ nicht zum Stand der Verhandlungen äußern. Die AOK Bayern hält er beim Thema „Impfen in der Apotheke“ nach wie vor für einen wichtigen und verlässlichen Partner. Andere (kleinere) Krankenkassen hätten mitunter nicht die Expertise oder das Interesse, auf diesem Gebiet demnächst tätig zu werden. Dabei hat Spahn die Kassen per Gesetz dazu verpflichtet, mit den Apothekern entsprechende Verträge abzuschließen, wenn die Apotheker sie dazu auffordern. |

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