Prisma

Lebenselixier Kaffee

Die Zubereitungsart entscheidet

Foto: Carmen 56 – stock.adobe.com

us | Kaffee gibt so manches Rätsel auf. Während Wissenschaftler in einigen Studien zu dem Ergebnis kamen, ­Kaffeekonsum könnte das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen er­höhen, wiesen andere Untersuchungen auf protektive Effekte des „braunen Goldes“ hin. Wieder andere Publikationen legen nahe, dass zwischen Kaffeetrink-Gewohnheiten und dem kardiovaskulären Risiko kein Zusammenhang besteht. Norwegische Epidemio­logen haben sich angeschaut, inwiefern sich die Zubereitungsmethode des ­Kaffees auf das kardiovaskuläre Risiko auswirkt. Insgesamt wurden die Daten von 508.747 Teilnehmern einer Untersuchung zur kardiovaskulären Gesundheit aus Norwegen ausgewertet. In Fragebögen beantworteten die Teilnehmer unter anderem, ob und wie viel Kaffee sie täglich tranken und ob das Getränk mit oder ohne Filter zubereitet wurde. Darüber hinaus wurden verzerrende Faktoren wie das Rauchen berück­tichtigt und die Serum-Konzentrationen von Cholesterol und Triglyceriden gemessen. Als Endpunkt werteten die Forscher alle 46.341 Todesfälle im Verlauf der Studie aus. Sie konnten zeigen, dass die Mortalität unter den Kaffeetrinkern insgesamt niedriger als unter denen war, die den Wachmacher mieden. Das Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle war wiederum in der Gruppe der Filterkaffeetrinker geringer als bei Personen, die ihren Kaffee ­ungefiltert tranken. Ein Grund dafür könnten zwei Inhaltsstoffe des Kaffees sein. Die Diterpene Kahweol und ­Cafestol erhöhen die Cholesterol-Werte, können aber mit Papierfiltern aus dem Aufguss herausgefiltert werden. Ungefilterter Kaffee enthält bis zu 30-mal höhere Konzentrationen beider Substanzen. Darüber hinaus enthält Kaffee verschiedene Antioxidanzien, die antithrombotische Eigenschaften mit sich bringen. Damit ließe sich die niedrigere Mortalität im Vergleich zu Nicht-Kaffeetrinkern erklären. Einige Faktoren ließ die Studie im Dunkeln: So wurde weder die Tassengröße berücksichtigt noch die Frage, ob der Kaffee mit Milch oder Zucker getrunken wurde. |

Literatur

Tverdal A et al. Coffee consumption and mortality from cardiovascular diseases and total mortality; Does the brewing method matter? Eur J Prev Cardiolog 2020; doi:10.1177/2047487320914443

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