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Kein Ranitidin mehr in den USA

BfArM rät auch in Deutschland zur Verwendung von Alternativen

dm/ral | Ranitidin ist in den USA nicht mehr erhältlich. Mit Wirkung vom 1. April hatte die Arzneimittelbehörde FDA Hersteller zur Marktrücknahme aller Ranitidin-Präpa­rate aufgefordert. Grund dafür sind Nitrosaminverunreinigungen, deren Menge neuen Erkenntnissen zufolge bei Ranitidin mit zunehmender Lagerdauer und Temperatur steigt und damit zu einem unkalkulierbaren Risiko wird.

Eine US-Versand-Apotheke mit angeschlossenem Labor hatte bei Untersuchungen im Oktober vergangenen Jahres Nitrosamin-Verunreinigungen im Magensäureblocker Ranitidin entdeckt und daraufhin die FDA dazu aufgefordert, die Präparate zurückzurufen. Die FDA zögerte zunächst. Untersuchungen eines weiteren Labors ergaben dann jedoch, dass der NDMA-Gehalt oft erst ansteigt, wenn Ranitidin-Packungen die Fabrik lange verlassen haben. Nämlich dann, wenn Ranitidin beim Transport oder der Lagerung hohen Temperaturen ausgesetzt wird. Daraufhin hat die FDA nun die Marktrücknahme aller Ranitidin-Präparate in den USA angeordnet.

In Deutschland noch erlaubt

In Deutschland und Europa gibt es bislang keinen vollumfänglichen Marktrückruf für Ranitidin-Präparate. Allerdings verfügt kein Hersteller mehr über ein CEP (Certificate of Suitability of Monographs of the European Pharmacopoeia). Ein CEP belegt, dass eine Monographie des Europäischen Arzneibuchs geeignet ist, die Qualität eines Wirkstoffs angemessen zu prüfen. Ein Blick in die Lieferengpassliste des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zeigt zudem, dass es zahlreiche Ranitidin-Lieferengpässe gibt. Schon früh war vonseiten des BfArM darauf hingewiesen worden, dass verschiedene Arzneimittel, die im gleichen Indikationsgebiet wie Ranitidin eingesetzt werden können, als Alternativen zur Verfügung stehen. Es dürfte also nicht mehr viele Patienten in Deutschland geben, die weiterhin Ranitidin einnehmen. |

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