... auch DAZ noch

Zahl der Woche: Mehr als das 20-Fache

ral | In Krisenzeiten zeigen sich Menschen stets von ihrer besten oder von ihrer schlechtesten Seite. Zu Letzteren gehören diejenigen, die aktuell Profit aus dem Mangel an Schutzausrüstungen schlagen. FFP2-Atemschutzmasken haben wir z. B. auf einer Website für ca. 14 Euro das Stück gefunden – das ist mehr als das 20-Fache vom Normalpreis einer solchen Maske in guter Ausführung.

Besonders betroffen sind vom Mangel an Atemschutzmasken natürlich die Kliniken. „Diese reine Profitgier und den akuten Materialengpass muss die Politik sofort stoppen“, fordert z. B. Professor Uwe Janssens, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI). In einer Pressemitteilung beklagt er, dass seine Klinik notgedrungen Tausende Masken zum Preis von 7 Euro das Stück gekauft habe. Ein normaler, dreilagiger Klinik-Mundschutz mit Gummiband lag vor Eintreten der Corona-Pandemie bei 3 bis 15 Cent, eine OP-Maske mit hoher Keimdichtigkeit bei 5 bis 15 Cent. Eine FFP2-Maske mit Atemschutzfilter kostete je nach Ausführung 11 bis 60 Cent.

Kleinanzeigen mittlerweile beschlossen, Angebote im Zusammenhang mit dem Coronavirus komplett zu löschen. Bei Artikeln wie Atemmasken werde im Einzelfall entschieden. Und auch Amazon hat reagiert. Auf Anfrage von netzpolitik.org schrieb eine Sprecherin des Unternehmens: „Wir bieten keinen Raum für Preistreiberei bei Amazon. Wir sind enttäuscht über unlautere Versuche, in einer globalen Gesundheitskrise die Preise für Produkte des Grundbedarfs künstlich zu erhöhen.“ 

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