Wirtschaft

EU sichert sich Impfdosen

Biontech: COVID-19-Impfstoff Ende des Jahres verfügbar

cha | Es war ein Paukenschlag, als vergangene Woche bekannt wurde, dass ein Corona-Impfstoff zum Greifen nahe ist: Das Mainzer Unternehmen Biontech und der US-Konzern Pfizer berichteten über positive Studiendaten für ihren COVID-19-Impfstoffkandidaten BNT162b2. Nun hat sich die EU-Kommission 300 Millionen Impfdosen gesichert.

Bereits Ende des Jahres könnte die Lieferung des COVID-19-Impfstoffs beginnen, teilte Biontech am vergangenen Mittwoch mit – vorbehaltlich des klinischen Erfolgs und der behördlichen Genehmigung. Laut Pressemeldung wurde der rollierende Überprüfungsprozess bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) im Oktober begonnen; man stehe weiterhin im regelmäßigen Austausch mit der Behörde zu den Daten der laufenden Phase-3-Studie. Hergestellt werden die Impfstoffdosen für Europa in Biontechs Produktionsstätten u. a. in Marburg sowie in Pfizers Produktionsstätte in Belgien.

Die Europäische Kommission hat sich nun mit einer Lieferverein­barung 200 Millionen Dosen des Impfstoffs gesichert, zudem besteht die Möglichkeit, weitere 100 Millionen Dosen zu erwerben. Bereits im September wurden Sondierungsgespräche mit Biontech/Pfizer über den Ankauf eines potenziellen Impfstoffs abgeschlossen. Vergangenen Mittwoch gab die EU-Kommission nun bekannt, dass sie den Vertrag genehmigt habe.

Doch wie viele Impfdosen stehen für die deutsche Bevölkerung zur Verfügung? Gemäß dem EU-Schlüssel zur Verteilung nach der Bevölkerungszahl sind es 57 Mil­lionen Ampullen. Aber Bundes­gesundheitsminister Jens Spahn hat bereits angekündigt, dass Deutschland sich bis zu 100 Millionen Impfdosen sichern wolle – schließlich sind zwei Impfungen pro Person notwendig. Hilfreich könnte dabei sein, dass die Bundesregierung im September Biontech Zuschüsse von 375 Millionen Euro zugesagt hatte.

Neben Biontech gibt es noch einige andere Unternehmen, bei denen die Entwicklung eines COVID-19-Impfstoffs bereits weit gediehen ist. Die EU-Kommission hat schon Verträge mit AstraZeneca, Sanofi-GSK und Janssen Pharmaceutica N. V. unterzeichnet sowie erfolg­reiche Vorgespräche mit CureVac und Moderna abgeschlossen. |

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