Wirtschaft

Versender erhöhen Preise

Studie prognostiziert dauerhaften Online-Aufschwung

cha | Glaubt man der Entwicklung der Aktienkurse, so sind die Arzneimittelversender Gewinner der Corona-Krise. Doch diese haben Schwierigkeiten, den Ansturm zu bewältigen, zudem gehen die Preise nach oben. Das zeigt eine aktuelle Studie der Agentur Dr. Kaske.

Das Fazit der Studie ist, dass COVID-19 „unsere gesamte Gesellschaft in ein vernetzteres, digitales Zeitalter“ katapultiere. Es sei, so Fabian Kaske, CEO der Agentur Dr. Kaske, „davon auszugehen, dass E-Commerce sich bis Jahresende auf einem signifikant höheren Niveau einpendeln wird“. Wenn die Krise länger dauere, seien mehr als 30 Prozent Online-Markt­anteil auf Jahressicht möglich.

Allerdings wird für den italienischen Apothekenmarkt eine ganz andere Entwicklung aufgezeigt: Dieser explodiere momentan trotz Ausgangssperre, es gebe eine enorme Nachfrage über alle Arzneimittel hinweg, nicht nur für Hygieneartikel wie Desinfektionsmittel & Mundschutz, und der Gang zur Apotheke sei ein „Grund rauszugehen“.

Zudem zeigt die Studie anhand von Screenshots auch deutliche Schwächen der Versender auf. So bittet Apotal.de aufgrund des dreifach gestiegenen Bestellaufkommens um „Verständnis und Geduld“, Medikamente-per-Klick.de weist die Kunden auf Lieferverzögerungen von sieben bis acht Werktagen sowie Wartezeiten bei den Servicekanälen hin, ein ähnlicher Hinweis findet sich bei Mycare.de. Ipill nimmt keine neuen Bestellungen mehr an und Delmed hat seinen Shop gleich ganz offline gestellt.

Zudem untersuchte Dr. Kaske die Preisentwicklung der Versender. Analysiert wurden dabei die Preisniveaus der „führenden 10 OTC-Produkte in den top 5 Versandapotheken“, differenziert nach den jeweiligen Kanälen, auf denen diese erreicht werden. Danach stiegen die Preise beim direkten Kontakt mit dem Versender um 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, beim Zugang über Medizinfuchs um 9 Prozent, die Google-Shopping-Preise legten sogar um 17 Prozent zu. Eklatante Anstiege bei Betrachtung aller Versender gab es bei Para­cetamol Stada mit 75 Prozent und bei Sterillium mit 52 Prozent. |

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