Wirtschaft

Mega-Zukunftsthema Pflege

Wie sich die Apotheken positionieren und profilieren sollten

eda | Klaus Henkel, von Haus aus Betriebswirt, hat vor Kurzem ein weiteres Studium abgeschlossen und darf sich nun auch Innovationsmanager nennen. Seine Begeisterung für Zukunftsthemen merkt man ihm im persönlichen ­Gespräch deutlich an. Als Geschäftsführer der ARZ Service GmbH möchte er verstärkt das Thema Pflege in die Apotheken transportieren. Henkel ist überzeugt, dass die Apotheker dadurch noch erfolgreicher agieren können und an Bedeutung für das System gewinnen. Wir haben mit ihm über seine Visionen gesprochen.
Foto: ARZ Service GmbH

Klaus Henkel: multimorbide Patienten an die Apotheke binden

AZ: Herr Henkel, neben Digitalisierung und Nachhaltigkeit sehen Sie ein drittes großes Zukunftsthema auf die Apotheken zukommen – die Betreuung von Pflegebedürf­tigen und deren Angehörigen.
Henkel: Apotheken genießen ein hohes Ansehen, wenn es um die Beratung zur richtigen Medikation geht. Eine professionelle Beratung im Hinblick auf Pflegehilfsmittel und die Leistungen der Pflege­kasse ist aufgrund des demografischen Wandels ein Thema, an dem auch die Apotheken in Zukunft nicht vorbeikommen. Auch aus ­betriebswirtschaftlicher Sicht ist es sinnvoll, gerade mit den multimorbiden Patienten eine erhöhte Kundenbindung durch die monatliche Belieferung von Pflegehilfsmitteln zu schaffen.

AZ: Was gehört Ihrer Meinung nach zur Pflegeberatung in der Apotheke?
Henkel: Neben den Leistungen, die pflegebedürftige Menschen von der Pflegekasse monatlich abrufen können, und Informationen zur Pflegeversicherung sowie zum Pflegegrad gehört auch die einfache Konfiguration der Pflegehilfsmittel in ein Beratungsgespräch in der Apotheke. Um Apotheken in diesem Bereich mit Fachwissen auszustatten und auf eine professionelle Pflegeberatung vorzubereiten, haben wir die Apotheken-Pflegeakademie ins Leben gerufen, die eine eintägige Fortbildung zur PflegeExpertin (m/w/d) anbietet. Alle wichtigen Informationen werden anschaulich und verständlich im Seminartag gebündelt und sogar mit bis zu 8 Fortbildungspunkten belohnt.

AZ: Ist es denn für alle Apotheken möglich, solch eine Dienstleistung anzubieten?
Henkel: Auf jeden Fall – und sie sollten es sogar! Die ARZ Service bietet auch Apotheken, die nicht bei uns abrechnen, mit dem digi­talen PflegeManager ein Online-Tool, das die Konfiguration von Pflegehilfsmitteln mit wenigen Mausklicks ermöglicht. Die Ein­gabe der Daten erfolgt kinderleicht in der PflegeManager-Software und der Antrag wird automatisch erstellt. Der Auftrag wird direkt an den Hersteller, der die Pflegebox monatlich versendet, über­mittelt. Über die bestellten Pflegehilfsmittel erhält die Apotheke eine Sammelrechnung, die Abrechnung mit den Kassen übernimmt die ARZ Service. So wird der manuelle Aufwand bei der Bestellung von Pflegehilfsmitteln auf ein Minimum reduziert und ist mit einer enormen Zeitersparnis verbunden.

AZ: Kann man den PflegeManager unverbindlich kennenlernen?
Henkel: Am besten lernt man ein Tool im täglichen Gebrauch kennen. Daher bieten wir Interessenten einen kostenlosen Testzeitraum an, ohne dass man direkt an einen Vertrag gebunden ist.

AZ: Wie können Apotheken daran verdienen?
Henkel: Die Apotheke hat keinen Aufwand mehr mit dem Zusammenstellen und dem Versand der Pflegehilfsmittel. Zudem entfällt die Lagerhaltung. Zu betonen sind aber insbesondere auch die finanziellen Möglichkeiten: Mit einem einmaligen Aufwand erzielt die Apotheke einen monatlich wiederkehrenden Ertrag. Die Pauschale wird durch die automatische Belieferung monatlich ausgeschöpft – davon profitieren alle Beteiligten. Bei der Apotheke bleiben ca. 10 Euro Ertrag pro Pflegebox. Das rechnet sich schnell. Dank der modernen und benutzerfreundlichen Oberfläche des PflegeManagers hat die Apotheke dabei alles im Blick: Versicherte, Anträge, Genehmigungen, Bestellungen und den Lieferstatus.

AZ: Warum ist das Thema auch persönlich für Sie ein Anliegen?
Henkel: Mir liegt das Thema persönlich am Herzen, da ich auch privat mit pflegebedürftigen Angehörigen in Kontakt stehe. Außerdem interessieren mich Neuentwicklungen, die Menschen mit Pflegegrad ihren Alltag erleichtern und sie aktiv unterstützen, wie zum Beispiel der Home Care Robot von Medisana oder die Demenzkugel des Unternehmens Ichó Systems. Diese Inno­vationen möchten wir pflegebe­dürftigen Menschen einfach und schnell zur Verfügung stellen und sie deshalb ebenfalls im Pflege­Manager einbinden. So können Apotheken sich noch besser beim Thema Pflege positionieren und auch technische Innovationen im Hilfsmittelbereich anbieten. Sie sehen – das bietet viel Potenzial für die Stärkung der Apotheken vor Ort.

AZ: Herr Henkel, vielen Dank für das Gespräch. |

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