Aus der Hochschule

Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Heike Bunjes

... an der TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig

„Kleine Teilchen ganz groß – effiziente Formulierung schwerlöslicher Arzneistoffe“ war der Titel, unter den Heike Bunjes ihre Antrittsvor­lesung am 13. Februar 2019 in der Aula der Technischen Universität Braunschweig gestellt hat. In einem spannenden und begeisternden Vortrag informierte sie ihre Zuhörer – Kollegen, Doktoranden und Studierende – über ihre eigenen Forschungsschwerpunkte im Bereich der Pharmazeutischen Formulierungstechnik und ihre vielfältigen Kooperationen mit universitären und außeruniversitären Forschungsinstitutionen, nicht ohne zu bereits im Arzneischatz etablierten Bei­spielen mit nanoskaligen Struktur­elementen Parallelen zu ziehen.
Foto: Privat
Heike Bunjes

In seiner Einführung stellte der Dekan der Fakultät für Lebenswissenschaften, Prof. Dr. Reinhard Köster, den wissenschaftlichen Werdegang von Heike Bunjes vor und stellte insbesondere die Bedeutung der Einbindung ihrer im Masterplan des Landes Niedersachsen neu geschaffenen Professur für Pharmazeutische Formulierungstechnik in die TU Forschungszentren BRICS (Braunschweig Integrated Center of Systems Biology) und PVZ (Zentrum für Pharmaverfahrenstechnik) sowie die Translationsallianz in Niedersachsen (TRAIN) heraus.

Die gebürtige Bremerin studierte Pharmazie an der Technischen Universität Braunschweig, sammelte nach der Approbation als Apothekerin zunächst in öffentlichen Apotheken Berufserfahrung und kehrte schließlich mit dem Ziel der wissenschaftlichen Weiterqualifizierung an die Univer­sität in den Arbeitskreis von Prof. Dr. Kirsten Westesen zurück.

Jena, Japan, Finnland

Mit ihrer Mentorin wechselte sie 1995 an den neu ­gegründeten Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena und wurde dort 1998 mit Summa cum Laude promoviert. Ihre Dissertation über die „Einflussnahme unterschiedlicher Faktoren auf Struktur und Eigenschaften von Nanopartikeln aus festen Triglyceriden“ wurde 1999 mit dem Promotionspreis der Friedrich-Schiller-Universität Jena ausgezeichnet. Heike Bunjes arbeitete nach ihrer Promotion zunächst als Wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie im Institut für Pharmazie der Universität Jena weiter. In diese Zeitspanne fielen mehrere, durch Stipendien geförderte Forschungsaufenthalte, die sie auf Einladung des VBL Hiroshima an die Faculty of Applied Biological Sciences, Hiroshima University, Japan (Prof. K. Sato), sowie auf Einladung von Prof. A. Urtti in das Department of Pharma­ceutics, University of Kuopio, Finnland, führten. 2005 wurde sie in Jena zur Juniorprofessorin ernannt. Im Wintersemester 2006/2007 vertrat sie die vakante Professur für Pharmazeutische Technologie an der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig und entschied sich während dieses Semesters zur Ruf­annahme, die in der Ernennung zur Professorin für Pharmazeutische Technologie an der TU Braunschweig am 12. März 2007 mündete. Seit mehr als zehn Jahren ist sie engagiert und mit großem Einsatz beim Aufbau interdisziplinärer Kooperationen an der TU Braunschweig aktiv. Zum 1. Mai 2018 wurde sie zur Professorin für Pharmazeutische Formulierungstechnik an der TU Braunschweig ernannt.

Forschung zu Arzneistoff­applikationssystemen

Die aktuellen Forschungsschwerpunkte der kontinuierlich gewachsenen Arbeitsgruppe von Heike Bunjes beinhalten insbesondere Struktur-Funktionsbeziehungen in nanopartikulären und nanostrukturierten Arzneistoffapplikationssystemen. Dabei sind die Inkorporierungs- und Freisetzungseigenschaften für Wirkstoffe, die Kristallisation und Polymorphie von Lipidnanopartikeln, die Wechselwirkungen von Wirkstoffen und Stabilisatoren mit dispergierten Partikeln, der Einfluss des kolloidalen Zustandes auf die Materialeigenschaften und schließlich die Optimierung von Rezeptur und Herstellungsbedingungen von besonderem Interesse vor allem in frühen Stadien der Arzneimittelentwicklung, in denen nur geringste Substanzmengen verfügbar sind. Neue Ansätze zur miniaturisierten Herstellung und Charakterisierung der Formulierungen liegen im Fokus ihres Interesses gemeinsam mit Kooperationspartnern aus der Fakultät für Maschinenbau.

Die Braunschweiger Kollegen, Doktoranden, technischen Mitarbeiter und natürlich die Studierenden der Pharmazie schließen sich den besten Wünschen des Dekans für Lebenswissenschaften an der TU Braunschweig an.

Weiterhin viel Erfolg in Forschung und Lehre! |

Christel Müller-Goymann im Namen der Kolleginnen und Kollegen der Pharmazie

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