DAZ aktuell

Chaotische Zustände

Blick nach Italien

bro/ral | Die rechtspopulistische Regierung will Apothekenketten abschaffen, die großen Apothekenkonzerne Europas wollen das nicht zulassen und zwei Apothekerverbandspräsidenten verkaufen ihre Apothe-ken an Ketten – in Italien herrscht derzeit das Apotheken-Chaos.
Foto: moonrun – stock.adobe.com

Erst vor ca. eineinhalb Jahren ist in Italien ein Gesetz in Kraft getreten, mit dem das Fremd- und Mehrbesitzverbot in Italien aufgehoben wurde. Die derzeitige italienische Gesundheitsministerin Giulia Grillo, die der europaskeptischen und rechtspopulistischen Bewegung „5 Stelle“ angehört, will dieses Gesetz kippen. Grillo brachte einen Antrag ins Parlament ein, nach dem jede Apotheke wieder zu mindestens 51 Prozent einem Pharmazeuten gehören soll. Die Reaktion der großen Apothekenkonzerne Europas folgte prompt. In einer Pressemitteilung beschwerten sie sich über die Ministerin – und stellten dafür sogar ihr ansonsten vorherrschendes Konkurrenzdenken hinten an. Denn: Der von Grillo beworbene Antrag stelle eine „gravierende Behinderung“ der bereits im Apothekensektor getätigten Investitionen dar. Und was machen die Apotheker selbst? Sie müssten sich über Grillos Vorstoß ja eigentlich freuen. Die Handlung der Präsidenten zweier lokaler Apothekerverbände spricht allerdings dagegen. Sie haben ihre Apotheken an die italienische Kette Hippocrates verkauft. Italienische Zustände eben … |

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