Prisma

Süßes aus dem All

DNA-Baustein Ribose auf Meteoriten entdeckt

Foto: YuryGulakov – stock.adobe.com

Zuckermoleküle gibt es nicht nur bei uns auf der Erde.

us | Die Frage, wie das Leben auf die Erde kam, gibt nach wie vor Rätsel auf. Wichtige Bestandteile wie Aminosäuren wurden auf Meteoriten und Kometen schon gefunden. Nun gelang einem Team amerikanischer und japanischer Wissenschaftler der Nachweis, dass auch Zucker in anderen Bereichen des Weltalls existieren. Bedeutsam ist vor allem die Entdeckung von Ribose, die am Aufbau von Desoxy­ribonuklein­säure (DNA) und Ribonukleinsäure (RNA) beteiligt ist. Neben Ribose wurden bei der Untersuchung von drei kohlenstoffhaltigen Meteoriten aus der Frühzeit des Universums auch andere Zuckermoleküle (Arabinose, Xylose und Lyxose) entdeckt. Mittels Salz­säure und Wasser wurden die Kohlenhydrate von der Oberfläche der Meteoriten gelöst, die Extrakte deri­vatisiert und durch Gaschromatografie-gekoppelte Massenspektrometrie identifiziert. Dass Zucker auf Meteoriten vorkommen, ist nicht neu. Nun konnte jedoch ausgeschlossen werden, dass es sich dabei um irdische Kontaminationen handelt. Während Ribose-Moleküle aus dem Boden einer der Fundstellen in Austra­lien einen höheren Anteil des Kohlenstoffisotops 12C enthielten, waren die Moleküle in den Meteoriten reicher an dem Isotop 13C. Dieses für die Erde ungewöhnliche Isotopenverhältnis lässt auf einen extraterrestrischen Ursprung des Zuckers schließen. Ob auf die Erde gefallene Meteoriten den Katalysator für die Entstehung von Leben lieferten, lässt sich anhand dieser Erkenntnisse nicht beurteilen. Wohl aber, dass offensichtlich auch in anderen Gegenden des Weltalls für das uns bekannte Leben entscheidende Biomoleküle existieren. |

Literatur

Furukawa Y et al. Extraterrestrial ribose and other sugars in primitive meteorites. Proc Natl Acad Sci USA 2019; doi:10.1073/pnas.1907169116

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