Aus der Hochschule

Mental-Health-Kampagne geplant

127. Bundesverbandstagung des BPhD tagte in Erlangen

Zweimal jährlich lädt der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland e. V. (BPhD) zu seinen Mitgliederversammlungen ein. Die 22 Fachschaften der Pharmazie Deutschlands entsenden Delegierte, die im Plenum die Meinungen der knapp 14.000 Studierenden vertreten und über aktuelle studiumsbezogene sowie politische Themen diskutieren. Am vergangenen Wochenende begrüßte die Fachschaft Pharmazie Erlangen den BPhD auf dem Campus der Friedrich-Alexander-Universität.

Am Freitagabend eröffnete Präsidentin Laura Weiß offiziell die 127. Bundesverbandstagung (BVT) des BPhD, die mit einem Festvortrag von Prof. Dr. Peter Gmeiner und Grußworten der Bayerischen Landesapothekerkammer sowie des Landesapothekerverbandes feierlich eingeleitet wurde. Neben einem Rückblick auf die Arbeit des vergangenen Semesters stand ein Ausblick für das nächste halbe Jahr an.

Initiiert durch das Workshop-Wochenende, welches Anfang September in Marburg stattfand, wurde ein gemeinsames Projekt erarbeitet. Die Beauftragten, Koordinatoren und ihre AGs werden zusammen eine große Kam­pagne zum Thema Mental Health auf die Beine stellen. Hierzu ist unter anderem eine Umfrage unter den Studierenden über die Belastung im Studium geplant, deren Ergebnisse in die Forderungen des BPhD nach einer neuen Approbationsordnung (AAppO) einfließen sollen.

Zwei neue Positionspapiere

Am Samstag wurde in insgesamt sechs Ausschüssen zu besonders umfangreichen Anträgen intensiv diskutiert. Im Anschluss wurden im Plenum die ersten Anträge und Positionen beschlossen. Den BPhD freut es, nun zwei neue Positionspapiere zu den ersten zwei Abschnitten der Pharmazeutischen Ausbildung zur Hand zu haben, deren Inhalte in die anstehende Überarbeitung des Gegenstands­kataloges des ersten Staatsexamens getragen werden sollen. Außerdem sollen die Forderungen der Studierenden bezüglich einer neuen Approbationsordnung nach außen getragen werden, um den Prozess der Novellierung weiter voranzutreiben. Dies ist nach wie vor das Projekt mit zentraler Bedeutung für den Verein. Dabei war der Beschluss der Mitgliederversammlung der Bundesapothekerkammer für den BPhD ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, mit dem die Standespolitik anerkennt, dass die aktuellen Entwicklungen im Beruf eine Evaluation und Neustrukturierung des Studiums zwingend notwendig machen.

Foto: BPhD

Etwa 150 Delegierte aus 21 Fachschaften sind zur Bundesverbandstagung nach Erlangen gekommen.

Pharmazeutische Dienstleistungen sind die Zukunft

Des Weiteren positionierte sich der Verein zum politischen Zeitgeschehen, beispielsweise zu den Inhalten des Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetzes (VOASG). Im Gegensatz zu einem Versandverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel (RxVV) sieht der pharmazeutische Nachwuchs die Zukunft der öffentlichen Apotheke in den pharmazeutischen Dienstleistungen. Die Studierenden sprachen sich dabei auch explizit für die in der letzten Woche beschlossenen Modellprojekte zum Impfen in Apotheken aus. Die Positionspapiere zum VOASG sowie den Pharmazeutischen Dienstleistungen wurden beide mit überwältigender Mehrheit durch die Delegierten angenommen und unterstreichen laut BPhD erneut den Handlungsbedarf für eine neue AAppO. Zusätzlich wurde das Positionspapier zur interprofessionellen Zusammenarbeit aktualisiert und die Gültigkeit verlängert sowie ein Positionspapier des europäischen Dachverbandes EPSA (European Pharmaceutical Students’ Association) zum Thema E-Health und digitale Kompetenzen ratifiziert.

Vorstand wird umstrukturiert

Während es auf dieser Verbands­tagung zu keinen personellen Veränderungen im Vorstand kam, wurde dafür die geplante Umstrukturierung des Vereinsvorstandes beschlossen. Sie sollen im kommenden Jahr umgesetzt werden können. Das neue Konzept soll die Effizienz steigern und gleichzeitig einige Ämter entlasten. Da der Verein und sein Angebot für die Studierenden in den letzten Jahren stark gewachsen ist, investieren die gewählten Vertreter sehr viel Zeit in die Vorstandsarbeit. Ein Ehrenamt neben dem Studium muss auch weiterhin attraktiv bleiben. Ein weiteres strukturelles Projekt des Vereins wird die Prüfung des Alumni-Netzwerkes, damit engagierte Ehemalige besser vernetzt, der Vorstand beraten und gemeinsame Projekte geplant werden können.

EPSA und IPSF vor Ort

Am Sonntag wurden noch die Gewinner des Vampire Cups 2019 gekürt; die Hauptkategorie „Spender pro Studierendenzahl“ konnte dieses Jahr die Fachschaft Frankfurt für sich entscheiden. Der Blutspendemarathon ist Teil einer Gesundheitskampagne des internationalen Pharmaziestudierendenverbandes IPSF. Sowohl von der EPSA als auch der IPSF (International Pharmaceutical Students’ Federation) waren einige Vertreter zur BVT gekommen, um die Arbeit der Verbände und internationalen Kongresse vorzustellen. Zusätzlich unterstützten sie den BPhD bei der Erstellung einer IPSF-Videokampagne zum Welt-Aids-Tag.

Der BPhD bedankt sich bei allen Gästen, die das Tagungsprogramm vielseitig und anregend geprägt haben. So gab es beispielsweise Vorträge von Prof. Dr. Frank Dörje über die Zukunft der Klinischen Pharmazie oder Steffen Kuhnert über die digitale Apotheke. Das größte Lob gebührt der Gastgeberin, der Fachschaft Pharmazie Erlangen. Die Organisation und Durchführung einer solchen Tagung ist immer viel Arbeit und eine große Herausforderung für die ausrichtende Fachschaft. Daher möchten wir uns herzlich bei allen Helfern sowie unseren Kooperationspartnern bedanken. #sojungkommanimmazam, aber wir freuen uns bereits auf die Sommer-BVT am Meer in Kiel! |

Svea Türschmann

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