... auch DAZ noch

Zahl der Woche: 198 ml pro Patiententag

eda | Um nosokomiale Infektionen zu vermeiden, kommt der Hände­hygiene im Krankenhausalltag eine entscheidende Bedeutung zu. Doch das Desinfektionsverhalten von Klinikangestellten lässt oftmals zu wünschen übrig. Das Stuttgarter Marienhospital nimmt daher seit drei Monaten die Desinfektion der Mitarbeiterhände unter die Lupe.

Als Krankenhauspatient will man möglichst keine Bekanntschaft mit MRSA, Clostridien oder Escherichia coli machen, damit zur eigentlichen Erkrankung nicht noch eine Infektion kommt, die infolge einer Resistenz­entwicklung nicht mehr mit Standard­antibiotika behandelbar wäre. Doch das Mittel der Wahl – die Händedesinfektion – wird von Klinikmitabeitern oftmals vergessen oder nur unzureichend ausgeführt. Das Stuttgarter Marienhospital ist das erste Krankenhaus in Baden-Württemberg, das seit Juli mithilfe eines Monitoring-Systems das Desinfektionsverhalten auf vier Sta­tionen analysiert. Schwester Karin Johanna Haase, die Leiterin der Klinikapotheke, hat das Projekt mit initiiert und seitdem sind alle Desinfektionsmittelspender auf den Teststationen mit Transpondern ausgestattet. Auch Ärzte und Pflegekräfte erhalten zu Schichtbeginn einen Transponder zum Anclippen. Zwischenfazit nach drei Monaten: 139.949 Desinfektionen wurden gezählt, pro Vorgang wurde der Spender im Schnitt 2,4 mal betätigt und dabei 2,9 ml Desinfektionsmittel verbraucht. Insgesamt entspricht das einem Desinfektionsmittelverbrauch von mehr als 400 Litern. Auf den Patiententag einer chirurgischen Intensivstation bezogen sind das durchschnittlich 198 ml bzw. 66 Handdesinfektionen. Referenzdaten für vergleichbare Stationen weisen einen Verbrauch von durchschnittlich 144 ml und 52 Handdesinfektionen pro Patiententag aus. 

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