Aus den Ländern

Doping, Fibromyalgie, Osteoporose und mehr in Gießen

„Skelett und Bewegungsapparat“ bei der 101. Zentralen Fortbildung der LAK Hessen

GIESSEN (jb) | Am vergangenen ­Wochenende fand in Gießen die 101. Zentrale Fortbildung der Landesapothekerkammer Hessen statt. In ihrer Begrüßung ging Kammerpräsidentin Ursula Funke unter anderem auf den aktuellen Stand bei der Apothekenreform ein. Weiter ging es dann mit dem wissenschaftlichen Programm, das in diesem Jahr unter dem Motto „Skelett und Bewegungsapparat“ stand.

Zweimal im Jahr lädt die Landesapothekerkammer Hessen zu ihrer Zentralen Fortbildung nach Gießen ein. Am vergangenen Wochenende war es wieder so weit – zum 101. Mal. Das Thema war in diesem Jahr „Skelett und Bewegungsapparat“. Doch zuerst hatte Kammerpräsidentin Funke das Wort. Sie ging unter anderem auf den aktuellen Stand bei der Apotheken­reform ein. Dabei appellierte sie vor allem an die Kollegen, sich den Umgang mit dem neu geregelten Botendienst gut zu überlegen. Denn eine Profilierung über ausufernden Botendienst ist in ihren Augen für die Apotheke vor Ort nicht möglich. Deren Chance liege einzig auf dem pharmazeutischen Gebiet und der sozialen Kompetenz.

Foto: LAK Hessen

Ursula Funke, Präsidentin der LAK Hessen, und Prof. Dr. Dieter Steinhilber, der durch das Fortbildungsprogramm führte.

Homöopathie zum Dopen?

Prof. Dr. Dieter Steinhilber führte dann durch das anschließende Programm. Im ersten Vortrag am Samstagnachmittag berichtete Dr. Meike Welz von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) über Anti-Doping-Vorgaben im Sport und die damit verbundene Beratung von Sportlerinnen und Sportlern. Überraschend für die meisten dürfte dabei gewesen sein, dass auch bestimmte Homöopathika, zum Beispiel Nux vomica, unter Umständen eine positive Dopingprobe geben können, nämlich aufgrund des enthaltenen Strychnins. Weiter ging es dann mit Prof. Dr. Nurcan ÜÇeyler, Neurologin aus Würzburg, die über die aktuelle Forschung zu möglichen Pathomechanismen des ­Fibromyalgiesyndroms informierte. Den Abschluss des ersten Tages bildete dann Dr. Franziska Gladisch mit ihrem Referat zum Thema „Chronische Rückenschmerzen“.

Am Sonntag ging es dann weiter mit einem Thema das viele betrifft – die Arthrose. Hier zeigte Prof. Dr. Dr. Stefan Rehart aus Frankfurt klare Kante bezüglich zahlreicher Anwendungen ohne jegliche Evidenz, die als IGeL-Leistung angeboten werden – und zwar im ersten Schritt, bevor andere Optionen ausgeschöpft seien, wie er kritisierte: „Das können Sie sich sparen.“ Ebenso vernichtend fiel sein Urteil bezüglich der bei Arthrose beworbenen Nahrungsergänzungsmittel aus.

Die Osteoporose im Blick

Als nächster Vortragender kam ein „guter alter Bekannter“ aller fortbildungsaffinen Apotheker und eine sichere Bank, was Kurzweiligkeit, Inhalt und Unterhaltungsfaktor der Vorträge angeht – Prof. Dr. Manfred Schubert-Zsilavecz sprach über Arzneimittel zur Prävention und Therapie der Osteoporose, inklusive dessen, was auf diesem Feld demnächst zu erwarten ist. Der Schlussvortrag gehörte dann PD Dr. Peter Reichart mit einem eher exotischen Thema – Neoplasien der Weichteile und der Knochen, wo er vor allem auf verschiedene Behandlungsoptionen einging. Die nächste Zentrale Fortbildung der Kammer in Hessen, die 102., findet im kommenden Jahr am 14. und 15. März statt, das Thema wird dann „Schlaf“ sein. |

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.