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Amazon-Spaltung als Gedankenspiel

SPD-Politikerin sorgt sich wegen möglichen Einstiegs des Versandhändlers in das Gesundheitswesen

bro/ral | Steigt Amazon in Europa in das Gesundheitsgeschäft ein? Angesichts der Entwicklung in den USA ist das wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit. So sieht das wohl auch die Vizepräsidentin des Europaparlaments, Katarina Barley (SPD). Gegenüber dem „Handelsblatt“ äußerte sie vor Kurzem ihre Sorgen diesbezüglich und sprach davon, dass man mit Blick auf die Datennutzung des Konzerns dann über eine Aufspaltung von Amazon nachdenken müsse.

In den USA mischt Amazon bereits kräftig im Gesundheitswesen mit. Der Versandhandelskonzern hat dort mehrere Health-Start-ups und eine Versand­apotheke gekauft. Zudem will Amazon in den USA eine eigene Krankenversicherung gründen – und der Konzern testet seit geraumer Zeit gesundheitsbezogene Analyse-Tools für „Alexa“, das Stimmerkennungsprogramm des Versandhändlers.

Im vergangenen Jahr hat Amazon in den USA ein Patent für eine digitale Anwendung erhalten. Konkret geht es darum, dass Alexa körperliche oder psychische Beschwerden beim Anwender erkennen und ihm darauf basierende Werbeangebote unterbreiten soll.

Datenmissbrauch verhindern

Sollte Amazon solche Modelle auch für Europa planen, hat die SPD-Poli­tikerin Katarina Barley nun Widerstand angekündigt. Gegenüber dem „Handelsblatt“ sagte die Vizepräsidentin des Europaparlamentes: „Damit wird eine enorme Konzentration an Datenmengen in einem Konzern geschaffen. Wir müssen angesichts dessen darüber nachdenken, wie wir Missbrauch verhindern können, und dafür müssen wir auch neue Wege gehen. Eine Aufspaltung in verschiedene Sektoren ist dabei eine denkbare Lösung.“ |

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