Apotheke und Markt

Zehnjähriges Preisjubiläum mit hervorragenden Arbeiten

Salus-Medienpreis 2019

rs | Am 10. Oktober 2019 wurden vor 200 geladenen Gästen die Preisträger des 10. Salus-Medienpreises im feierlichen Rahmen des Münchner Künstlerhauses geehrt. Der Naturarzneimittel-Hersteller Salus zeichnet seit dem Jahr 2010 journalistische Arbeiten aus, die sich kritisch mit Auswirkungen der Agro-Gentechnik auseinandersetzen. Oder der Frage nachgehen, welche Chancen eine ökologische Landwirtschaft dem Menschen bietet.
Foto: Salus

Glückliche Gesichter: Die Salus-Medienpreisträger und ihre Laudatoren.

Angesichts einer Vielzahl hochwertiger Einreichungen hatte die Jury entschieden, den mit insgesamt 6000 Euro dotierten Hauptpreis zu teilen.

Gleichermaßen ausgezeichnet wurden Angela Lieber für ihren Artikel „Wer blickt über den Tellerrand?“ zur Rechtsprechung um die sogenannte Genschere und Tatjana Mischke für ihren Dokumentarfilm „Wie schaffen wir die Agrarwende?“

Mithilfe der „Genschere“ Crispr lässt sich DNA gezielt schneiden und verändern. Das neue gentechnische Verfahren wird ebenso euphorisch gelobt wie kritisch kommentiert. Ein Grundsatzurteil des Europäischen Gerichtshofs unterstellte „Crispr“ der strengen Gentechnik-Gesetzgebung. Angela Lieber beleuchtete in ihrer Arbeit die Folgen des Urteils, an dem sich nicht nur die Agrarbranche entzweit: Birgt die neue Gentechnik in Zeiten des Klimawandels tatsächlich den ersehnten Nutzen für die globale Ernährungssicherheit? Was bedeutet die EuGH-Entscheidung für klein- und mittelständische Pflanzenzüchter? Welche Herausforderungen kommen auf die Gesellschaft zu? Der prämierte Artikel erschien am 22. November 2018 in der Berliner Wochenzeitung „Der Freitag“.

Tatjana Mischke begleitet in ihrer Dokumentation zur Agrarwende Landwirte, die aus Überzeugung oder aus wirtschaftlichem Druck Alternativen zur industriellen Landwirtschaft suchen. Bis jetzt hat die industrielle Landwirtschaft unsere Ernährung sichergestellt und günstiger gemacht. Doch auch konventionell arbeitende Bauern beobachten inzwischen die Nebenwirkungen, die der vermeintlich billige Anbau von Getreide, Gemüse und Obst im industriellen Stil verursacht. Die Dokumentation (Thurnfilm) wurde zuerst am 23. März 2019 auf Arte ausgestrahlt.

Der mit 2000 Euro dotierte Salus-Nachwuchspreis ging an David Nelles und Christian Serrer für ihr Büchlein „Kleine Gase – Große Wirkung“. Die Studenten konnten kein Buch finden, welches das komplexe Thema Klimawandel kurz und bündig behandelt. Sie recherchierten und schrieben selbst eines. Anhand der Aussagen von über 100 Wissenschaftlern erklären sie mit kurzen Texten und Grafiken anschaulich Ursachen und Folgen des Klimawandels. Ihr Buch erschien am 4. Dezember 2018 im Verlag KlimaWandel und kostet nur fünf Euro.

Ein Salus-Sonderpreis wurde Eva Rosenkranz und Dr. Andreas Segerer für ihr Buch „Das große Insekten­sterben“ zugesprochen, erschienen am 6. August 2018 im oekom Verlag. Auch hierzulande geraten die Ökosysteme ins Wanken: Aus unseren Feldern und Gärten ziehen sich Bienen, Schmetter­linge und Käfer zurück, stellt der Insektenforscher Andreas Segerer fest. Er erläutert die Zusammenhänge und zeigt auf, was jetzt passieren muss. Dazu liefert Eva Rosenkranz viele praxisnahe Tipps und nennt Initiativen, die sich dem Insektensterben entgegenstellen – nach dem Motto: Wir fangen schon mal an!

Quelle: Preisverleihung des Salus-Medienpreises, 10. Oktober 2019, München

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