DAZ aktuell

PTA-Reform: Der Graben bleibt tief

Öffentliche Expertenanhörung zum Reformgesetz im Gesundheitsausschuss des Bundestages

BERLIN (ks) | Wie soll eine PTA-Ausbildung aussehen, damit sie attraktiver wird? Bei der öffentlichen Anhörung zum PTA-Reformgesetz im Gesundheitsausschuss des Bundestages am 23. Oktober wurde erneut deutlich: Dazu gibt es höchst unterschiedliche Auffassungen.

Seite an Seite beim strittigen Thema Dauer und Struktur der Ausbildung präsentierten sich Christiane Eckert-Lill, ABDA-Geschäftsführerin Pharmazie, und Kerstin Wahlbuhl von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG). Sie wollen an den bestehenden Grundsätzen nichts verändern, wohl aber die Inhalte aktualisieren. Beide haben keine Zweifel, dass an einigen Stellen gekürzt werden kann, so dass neue Inhalte ihren Platz fänden. So habe etwa das Fach „Chemisch-pharmazeutische Übungen“ eine schwindende Bedeutung im Apothekenalltag.

Die Gegenposition nahmen Sabine Pfeiffer van Rijswijk vom Bundes­verband PTA und Andreas May von Adexa ein – zudem eine Vertreterin der Gewerkschaft verdi. Sie halten eine längere schulische Ausbildung für unabdingbar. Gerade in Chemie sollten keine Kürzungen vorgenommen werden. „Das ist Basiswissen für PTA“, so Pfeiffer van Rijswijk. May ergänzte: Es muss über reines Auswendiglernen hinausgehen. Die verdi-Vertreterin sprach sich auch ausdrücklich für eine verzahnte Ausbildung, einen Wechsel von praktischen und theoretischen Phasen aus.

Anders als seine Kollegin vom DPhG hält auch Peter Lehle, Apotheker und Schulleiter des staatlichen Kreisberufsschulzentrums Ellwangen, das auch PTA ausbildet, eine längere Schulausbildung für notwendig. Und anders als Vertreter von den Privatschulen glaubt er nicht, dass dies ein unlös­bares Problem für die Schulen darstellt. Es sei vielleicht „unbequem“, aber: „Wer das nicht organisiert bekommt, der will es einfach nicht“, so Lehle.

Was die Frage der Kompetenzerweiterung betrifft, verwies Eckert-Lill darauf, dass nach dem Apothekengesetz der Apothekenleiter die Apotheke in eigener Verantwortung zu leiten hat. Könne nun auch eine PTA Aufgaben in „eigener Verantwortung“ übernehmen, laufe das dem zuwider. Anders sieht man es bei der Deutschen Kranken­hausgesellschaft, die ein Mehr an Kompetenz sehr begrüßen würde. |

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