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Nachfrage bleibt hoch

GSK kommt mit Shingrix®-Produktion nicht nach

jb/ral | Seit Mai ist der adjuvan­tierte Herpes-Zoster-Totimpfstoff Shingrix® für bestimmte Patienten Kassen­leistung – seitdem gibt es Liefer­probleme. Hersteller GlaxoSmithKline geht davon aus, dass die Nach­frage auch in den kommenden ­Monaten größer sein wird als das Angebot. Um für mehr Regelmäßigkeit zu ­sorgen, will GSK künftig ­monatlich begrenzte Mengen zur Verfügung stellen.

Wie GSK mitteilt, sind die Produktionskapazitäten für Shingrix® derzeit voll ausgelastet. Auch in den USA und Kanada könne aktuell die Nachfrage nur eingeschränkt bedient werden. In diesen Ländern hätten die Behörden deutlich breitere Impfempfehlungen abgegeben als von GSK erwartet – so sollen beispielsweise in den USA alle mit Zostavax® geimpften Menschen mit Shingrix® nachgeimpft werden. Die tatsächliche Kohortengröße als Grundlage für den Impfstoffbedarf sei also erst planbar mit einer finalen Empfehlung im jeweiligen Land. Dies mache eine realistische Bedarfsberechnung im Voraus sehr schwierig, versucht das Unternehmen die Engpässen zu erklären.

Immerhin kann die Firma nach eigener Aussage ab sofort zusätzliche Ware für den deutschen Markt zur Verfügung stellen, um die hohe Nachfrage besser zu bedienen. Die nächste Lieferung an 10er-Packungen ist für Mitte Oktober angekündigt. Die Ware werde deutschlandweit über alle Vertriebs­kanäle verteilt. Die Firma weist darauf hin, dass nach Belieferung des Großhandels die Verteilung von GSK nicht weiter beeinflusst werden könne. Das nächste Kontingent des Impfstoffs in der 10er-Packung werde dann im November erwartet. Um zukünftig eine gewisse Regelmäßigkeit und Plan­barkeit zu gewährleisten, will GSK den Impfstoff monatlich in begrenzten Mengen zur Verfügung stellen.

GSK verweist zudem erneut auf die nach wie vor geltende RKI-Empfehlung, die verfügbare Ware primär dafür zu verwenden, um bei Patienten, die schon eine Impfung erhalten haben, die Impfserie zu komplettieren. Für einen vollständigen und langanhaltenden Impfschutz mit Shingrix® sind zwei Dosen erforderlich. Die zweite Dosis sollte im Idealfall innerhalb von zwei bis sechs Monaten nach der ersten verabreicht werden. Ist das ­wegen mangelnder Impfstoffverfügbarkeit nicht möglich, rät das Robert Koch-Institut, die zweite Impfung ­umgehend bei Wiederverfügbarkeit des Impfstoffes nachzuholen. |

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