Prisma

Schmerzende Smartphone-Daumen

Sehnenscheidenentzündung inklusive

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us | In der Bahn, an der Bushaltestelle oder im Wartezimmer: Überall ist das Smartphone zur Hand und beschäftigt den Besitzer mit einer von unzähligen Apps. Besonders Online-Spiele können den Anwender über Stunden fesseln. Dass ein solches Verhalten nicht ohne Folgen bleibt, zeigt eine Studie an Studenten einer chinesischen Universität. Die Probanden im Alter zwischen 16 und 20 Jahren wurden zu ihren Spielgewohnheiten befragt. Von 500 Teilnehmern gaben 216 an, weniger als zwei Stunden am Tag zu spielen, 159 spielten zwischen zwei und vier Stunden, 77 spielten vier bis sechs Stunden und 48 beschäftigten sich sogar mehr als sechs Stunden täglich mit Spielen auf ihrem Smartphone. Außerdem wurden die Studenten einer orthopädischen Untersuchung, dem sogenannten Finkelstein-Test, unterzogen. Der Test dient der Diagnose von Sehnenscheidenentzündungen der Hand, auch als Quervain-Krankheit bekannt. Im 19. Jahrhundert wurde dieses Leiden erstmals bei Waschfrauen beobachtet. Unter den Teilnehmern der Studie hatten 49% ein positives Testergebnis. Eine statistische Analyse ergab, dass das Risiko für das Auftreten der Quervain-Krankheit umso höher war, je häufiger und länger die Studenten spielten. Auch die Haltung von Handgelenk und Daumen schien eine Rolle zu spielen. Vor diesem Hintergrund erscheint es besonders problematisch, dass die Spieleapps den Nutzer oft durch ein Belohnungssystem zum Weiterspielen motivieren. So kann eine regelrechte Sucht mit körperlichen Folgen ausgelöst werden. |

Quelle

Ma T et al. Relationship between the incidence of de Quervain‘s disease among teenagers and mobile gaming. Int Orthop 2019; doi:10.1007/s00264-019-04389-9

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