Pharmazeutische Dienstleistungen

Mehr Chancen als Probleme

Wie Dr. Christian und Dr. Klaus Fehske neue honorierbare Dienstleistungen einstufen

Dienstleistungen in Apotheken sind ein komplexes Thema: Die Beratung bei der Abgabe von Arzneimitteln nach ApBetrO gehört zu den klassischen Pflichtaufgaben der Apotheke.

Foto: © Henning Ross Fotografie

Dr. Christian und Dr. Klaus Fehske (v. l.), Hagen, plädieren dafür, offen für neue Dienstleistungen zu sein. Und selbstverständlich sollten einheitliche Standards eingefordert werden. Persönliche Qualifikationen und zertifizierte Fortbildungen sowie qualifizierte Weiterbildungen sind für Vater und Sohn Fehske ein Muss.

Entlastung durch Apotheker

Allerdings werden schon heute viele ergänzende Services angeboten mit deutlich umfangreicherer Beratung. Diese werden von Ärzten oft „reflexartig“ kritisiert, wie früher das Messen von Blutdruck und Cholesterinspiegeln, heute das in anderen Ländern bereits übliche Impfen in der Apotheke. Dabei könnten speziell qualifizierte Apotheker eine Entlastung darstellen und durch das niedrigschwellige Angebot die Impfquoten erhöhen.

Häufig unter Wert

Viele Dienstleistungen werden bisher in Apotheken unter Wert angeboten, durch angenommenen Konkurrenzdruck oder mangelndes Selbstbewusstsein. Das sogenannte Apothekenstärkungsgesetz soll eine Honorierung pharmazeutischer Dienstleistungen bringen – als Ausgleich für die Aufgabe der Rx-Gleichpreisigkeit und des Rx-Versandverbots. Doch welche Dienstleistungen können das sein?

Beispiele für Dienstleistungen

Im Folgenden werden Beispiele für aktuelle oder zukünftige pharmazeutische Dienstleistungen genannt. Zunächst bewusst ohne Nennung möglicher Kostenträger und ohne Qualifikationsvoraussetzungen:

Zusatz-Beratungen in der Apotheke: AMTS-Beratungen, (Reise)-Impfbe­ratungen, Ernährungsberatung, Umwelt-Check, Herz-Kreislauf-Check, Darm-Sprechstunden, Präventions­angebote

Analysen in der Apotheke: Blutdruck-Messung auch mithilfe des ­Stethoskops, Blutparameterbestimmung incl. HbA1c- und CRP-Bestimmung, Bestimmung des Melanin-Gehalts der Haut, Umweltanalysen von Boden, Wasser und Haar)

Heimversorgung: Rezeptmanagement mit Reichweitenberechnung, AMTS-Beratungen, Verblistern oder „Stellen“, Palliativ-Versorgung

Dienstleistungen außerhalb der Apotheke: Botendienst, Anmessen von Kompressionsstrümpfen, Kosmetikbehandlungen, Gesundheitsvor­träge, Gesundheitstage, Arzt-Apotheker-Gesprächskreise, Gesundheits­management

Mögliche neue Dienstleistungen: Impfungen, Verlängerung von Dauerrezepten, Pflege des Medikationsplans, „New Medicine Service/NMS“ wie in Großbritannien – Follow-up-­Telefonate bei Neueinstellungen inkl. Dosisanpassungen.

Offen sein

Selbstverständlich sollten für honorierbare Dienstleistungen wie AMTS-Analysen, Erstellung des Medikationsplans, Ernährungsberatung etc. einheitliche Standards gefordert werden sowie persönliche Qualifikationen wie AMTS-Manager, zertifizierte Fortbildungen oder qualifizierte Weiterbildungs-Zertifikate vorliegen. Insgesamt sollten Apotheken offen dafür sein, in zusätzlichen, packungsunabhängigen Vergütungen neuer Dienstleistungen wie Impfen, Pflege des ­Medikationsplans und Wiederholungs-Rezepten mehr Chancen als Probleme zu sehen. |

Dr. Klaus Fehske, Dr. Christian Fehske, 
Rathaus-Apotheke, Internationale Apotheke Dr. Fehske e.K.; 
Badstr. 4, 58095 Hagen i. W

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