DAZ aktuell

Dolormin bleibt nicht lieferbar

Auch im September und Oktober wird der betroffene Hersteller nicht ausliefern können

STUTTGART (dm/ks) | Ibuprofen-Lieferengpässe gehören für die Apotheken zum Alltag. Doch der Ärger könnte noch größer werden: Betroffen sind jetzt auch OTC-Präparate.

Die Lieferengpass-Liste (klicken Sie hier) zeigt, dass seit August 2019 sowohl für „Ibuprofen AL 600 Filmtabletten“ als auch für „Ibuflam 800 mg Retardtabletten“ Engpässe bestehen. Der von AL soll voraussichtlich bis Oktober 2019 anhalten. Ibuflam von Zentiva soll schon im September 2019 wieder lieferbar sein. Als Grund für die anhaltenden Probleme für die 600-mg-Präparate von AL wird angegeben: „Lieferengpass des Rohstoffs Ibuprofen auf dem deutschen Markt aufgrund des Wegfalls eines wichtigen Lieferanten.“

Doch auch bei Ibuprofen ohne Rezept gibt es Probleme. In einem Schreiben vom 29. August 2019 teilt Johnson & Johnson seinen Kunden mit, dass für die Marke Dolormin® weiterhin ein Engpass besteht. Voraussichtlich kann die Firma auch im September und Oktober nicht liefern. Anfang September wolle man eine „verbindliche Auskunft über die Wiederaufnahme im November dieses Jahres geben“. Man arbeite gemeinsam mit dem Rohstoffproduzenten und den Lieferanten daran, den Engpass schnellstmöglich zu beheben. Betroffen sind Dolormin Schmerz­tabletten, Dolormin Extra 400 mg und Dolormin Migräne in allen Größen.

Warum es trotz mehrerer Produktionsstätten bei Ibuprofen immer wieder zu Lieferengpässen kommt? Die Gründe sind vielschichtig. So ist schon die Nachfrage an Ibuprofen riesig. Gleichzeitig sollen viele kleinere Wirkstoff-Produzenten ihre Produktionsanlagen durch die gestiegenen Umweltauflagen geschlossen haben. Wenn dann Großanlagen, wie letztes Jahr eine in den USA, mit einem Hurrikan und Stromausfall oder weiteren technischen Problemen zu kämpfen haben, sind Lieferausfälle vorprogrammiert. |

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