Aus der Hochschule

Wirkstoffdesign neu gedacht

Daniel Merk für das Fach Pharmazeutische Chemie habilitiert

Daniel Merk (Jahrgang 1985) hat sich im Sommersemester 2019 an der Goethe-Universität Frankfurt für das Fach Pharmazeutische Chemie habilitiert.
Foto: Privat

Daniel Merk

Der gebürtige Münchner studierte von 2006 bis 2011 an der Ludwig-Maximilians-Universität München Pharmaceutical Sciences (B. Sc., M. Sc.) und Pharmazie. Bereits seine Masterarbeit fertigte er im Bereich der Medizinischen Chemie und frühen Wirkstoffforschung unter der Anleitung von Prof. Dr. K. T. Wanner an. Im Sommer 2011 schloss sich Daniel Merk der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. M. Schubert-Zsilavecz am Institut für Pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität Frankfurt an. Dort beschäftigte er sich im Rahmen seiner Promotion mit der Entwicklung und Charakterisierung von Partial­agonisten des nukleären Farnesoid-X-Rezeptors (FXR) und schloss seine Dissertation im Fach Pharmazeu­tische/Medizinische Chemie zum Dr. phil. nat. im Frühjahr 2015 mit „summa cum laude“ ab.

Forschung an Liganden neuer Rezeptoren

Im Anschluss an seine Promotion begann Daniel Merk seine wissenschaftliche Karriere als Habilitand mit eigener Nachwuchsgruppe am Institut für Pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität Frankfurt. Seinen Forschungsschwerpunkt legte er auf die Identifikation und Entwicklung von Liganden nukleärer Rezeptoren. Im Frühjahr 2017 begab sich Daniel Merk für zwei Jahre als Stipendiat des renommierten ETH Fellowship Programms an die Eid­genössisch Technische Hochschule (ETH) Zürich, wo er auf dem Gebiet des Computer-unterstützten Wirkstoff­designs forschte. Dabei verband er die Anwendung bewährter Computer-chemischer Vorhersage- und Designmethoden auf Liganden nukleärer Rezeptoren mit der Anwendung und experimentellen Validierung künstlicher Intelligenz für das Wirkstoffdesign.

Nach seiner Rückkehr an die Goethe-Universität Frankfurt beantragte Daniel Merk mit seiner kumulativen Habilitationsschrift „Entwicklung und Charakterisierung innovativer Liganden für therapeutisch relevante nukleäre Rezeptoren“ die Habilitation und Lehrbefugnis für das Fach Pharmazeutische Chemie. Seine Fähigkeit zur akademischen Lehre hat er in zahlreichen Lehrveranstaltungen des Fachbereiches Biochemie, Chemie und Pharmazie an der Goethe-Universität Frankfurt und an der ETH Zürich nachgewiesen. Seine Habilitation zum Dr. phil. nat. habil. erfolgte am 15. April 2019 und am 11. Juli 2019 schloss Daniel Merk das Habilitationsverfahren mit seiner Antrittsvorlesung ab. Die Überreichung der Habilitationsurkunde erfolgte durch den Dekan des Fachbereiches 14, Professor Clemens Glaubitz.

Medizinische Chemie und Wirkstoffdesigns

In seiner bisherigen akademischen Laufbahn hat Daniel Merk mit einem breiten Methodenspektrum auf dem Gebiet der Medizinischen Chemie und des Wirkstoffdesigns geforscht und einen klaren Forschungsschwerpunkt in der Identifikation, Entwicklung und Charakterisierung von Liganden nukleärer Rezeptoren etabliert. Seine Arbeiten haben rund 60 Veröffentlichungen in angesehenen wissenschaftlichen Zeitschriften, mehrere Buchkapitel und mehrere internationale Patente hervorgebracht. Im Jahr 2018 erhielt Daniel Merk für die Entwicklung eines innovativen experimentellen Wirkstoffs den renommierten Phoenix-Wissenschaftspreis. Darüber hinaus spiegelt sich der Erfolg seiner Forschung in zahlreichen internationalen Kollaborationen sowie einem hohen sechsstelligen Betrag an eingeworbenen Drittmitteln wider.

Derzeit forscht und lehrt PD Dr. Daniel Merk als Gruppenleiter am Institut für Pharmazeutische Chemie der Goethe-Universität Frankfurt und setzt seine wissenschaftlichen Arbeiten an nukleären Rezeptoren und deren Liganden fort, wobei er sich u. a. auf diejenigen nukleären Rezeptoren konzentriert, die therapeutisches Potenzial für neurodegenerative Erkrankungen bieten.

Prof. Manfred Schubert-Zsilavecz, 
Vizepräsident der Goethe-Universität, Frankfurt am Main

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