Aus den Ländern

Sicherheit pflanzlicher Arzneimittel soll verbessert werden

Projekt in Rheinland-Pfalz erfolgreich gestartet

Das Gesundheitsministerium unterstützt ein Projekt der Universitäten Mainz und Kaiserslautern, das die Sicherheit pflanzlicher Arzneimittel und -tees für alle Verbraucherinnen und Verbraucher weiter steigern soll.

„Ich freue mich, dass wir mit diesem interdisziplinären Projekt und dem Know-how der Universitäten zielführend helfen können, verlässliche Grenzwerte für die Anwendung bzw. den Verzehr von Arzneimitteln und Arzneitees festzulegen. Dieses Projekt leistet bundesweit einen entscheidenden Beitrag zur Verbrauchersicherheit und zum Patientenschutz“, betonte Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler.

Foto: silencefoto – stock.adobe.com

Analyse des Schädigungspotenzials

Anlass für das Anfang 2019 gestartete Projekt sind sogenannte Pyrrolizidinalkaloide (PAs), mit denen sich Pflanzen vor Fraßinsekten schützen. Werden diese in der Natur vorkommenden Substanzen in großen Mengen und über längere Zeiträume hinweg vom Menschen angewendet bzw. konsumiert, zum Beispiel in Form von pflanzlichen Arzneimitteln, (Baby-)Tees und Honigprodukten, kann die Gesundheit beeinträchtigt werden.

Die Hersteller pflanzlicher Arzneimittel und Tees haben bereits Maßnahmen zur Reduktion dieser Inhaltsstoffe durchgeführt. Vor diesem Hintergrund untersucht der Arbeitskreis unter Leitung von Prof. Dr. Thomas Efferth mittels moderner systemtoxikologischer Methoden die Giftigkeit und das langfristige Schädigungspotenzial von PAs für den menschlichen Körper.

„Dieses fachübergreifende Projekt, das in Kooperation mit der Technischen Universität Kaiserslautern und der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Dr. Dieter Schrenk (Lebensmittelchemie und Umwelttoxikologie) durchgeführt wird, ist eine bundesweit einmalige Untersuchung zur Sicherheit pflanzlicher Arzneimittel bzw. Arzneitees. Die Zusammenarbeit beider Universitäten ergänzt sich, sodass Versuche gemeinsam geplant und durchgeführt werden können und die Arbeitsgruppen in Mainz und Kaiserslautern mit ihren jeweiligen methodischen Herangehensweisen wichtige Ergebnisse erheben“, erläuterte Prof. Dr. Thomas Efferth als Leiter dieses Projektes. Das Gesundheitsministerium fördert das Projekt mit 30.000 Euro.

Fehlerhafte Zellteilung

Erste Zwischenergebnisse computergestützter Analysen der Arbeitsgruppe von Professor Efferth am Institut für Pharmazie und Biochemie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz nach Projektstart Anfang 2019 zeigen, dass PAs an Proteine binden können, die essenziell für die menschliche Zellteilung sind, und durch fehlerhafte Zellteilungen zu Krebsentstehung führen können.

„Die ersten Ergebnisse zeigen, dass unser Ansatz der richtige ist. Unser Anliegen ist es, dass die Verbraucherinnen und Verbraucher die pflanzlichen Produkte künftig ohne Bedenken und gesundheitliche Risiken anwenden können“, so die Ministerin. |

Kathrin Rümpelein,
Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie Rheinland-Pfalz

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