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Michels gegen Schwarz-Weiß-Malerei

„Es gibt mehr Möglichkeiten zwischen Versandhandelsverbot und Kabinettsentwurf“

bro/eda | Dr. Klaus Michels, Chef des Apothekerverbandes in Westfalen-Lippe, sieht nicht nur das aktuelle Gesetzgebungsverfahren aus dem Bundesgesundheitsministerium kritisch. Im Interview mit DAZ.online erklärt er, dass er das Rx-Versandverbot für den „nur zweitbesten Weg“ hält, denn es gebe seiner Meinung nach ein „milderes Mittel“.
Foto: AVWL
Dr. Klaus Michels

Der Vorsitzende des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe (AVWL) Dr. Klaus Michels sieht die Reformpläne der Bundesregierung für den Apothekenmarkt schon seit einiger Zeit kritisch. So hatte sich der AVWL kürzlich mit anderen Apotheker-Organisationen aus Nordrhein-Westfalen zusammengetan und ein juristisches Gutachten erarbeiten lassen, in dem es um die Bedeutung der Gleichpreisigkeit für die gesamte Arzneimittelversorgung geht. „Die Gleichpreisigkeit sichert eine gerechte, solidarische und durch die medizinische Notwendigkeit bestimmte Arzneimittelversorgung. Sie ist als solches Teil unseres zu Recht allseits anerkannten Gesundheitssystems“, sagt er im Interview mit DAZ.online. Für Michels sprechen viele Gründe dafür, sie als „nicht verhandelbar“ zu betrachten. Strukturen zu zerschlagen, um kurzfristige Vorteile, wie Honorarverbesserungen, zu erlangen, seien für ihn keine geeignete politische Maßnahme. „Müssen wir uns dem ergeben, weil wir sonst fürchten müssen, die Politik oder einzelne ihrer Vertreter könnten nicht mehr mit uns reden?“ stellt er zur Frage. Das Rx-Versandverbot ist für ihn in dem Zusammenhang allerdings „nur der zweitbeste Weg“. Als „milderes Mittel“ sieht er die Wiederherstellung der Gleichpreisigkeit durch eine erneute Vorlage der Frage der Preisbindung für EU-Versender an den EuGH.

Geben Sie in das Suchfeld auf DAZ.­online den Webcode B9EC5 ein und Sie gelangen zum gesamten Interview. |

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