Prisma

Giftige Petermännchen

Nordseefische sorgen für Ungemach

us | Die Giftinformationszentren (GIZ) beschäftigen sich vor allem mit Vergiftungen durch Haushaltschemikalien und Medika­menten. Das GIZ Nord berichtet nun von einer gestiegenen Zahl an Vergiftungen durch einen kleinen Nordseefisch.
Foto: aquapix – stock.adobe.com
Hier lauert Gefahr! Die Petermännchen sind auch als „Kreuz­ottern des Meeres“ bekannt.

Giftige Fische werden allgemein eher mit tropischen Gewässern assoziiert, wo sie durch ihre bunten Farben mögliche Fressfeinde warnen. Doch auch in der Nordsee leben Fische, die Anglern und Strandbesuchern eine unangenehme Überraschung bescheren können. Die Petermännchen (Trachinidae) kommen im nördlichen Atlantik, dem Schwarzen Meer und dem Mittelmeer in Küstennähe vor. Einen großen Teil des Tages verbringen sie im Schlamm eingebuddelt, weshalb Baden­de oft unvermittelt mit den 15 bis 45 cm langen Tieren Bekanntschaft machen. Stacheln an der Rücken­flosse und dem Kiemendeckel sondern ein Toxin ab. Es besteht aus Serotonin, das einen intensiven Schmerz auslöst und Proteinen, die für die Ausschüttung von Histamin verantwortlich sind. Die betroffene Körperstelle schwillt an und rötet sich. Außerdem können Kopfschmerzen, Übelkeit, Herzrasen und Krämpfe auftreten. Das Erhitzen der vergifteten Hautpartie, etwa mit heißem Wasser, ist eine erste Notfallmaßnahme, da die eingedrungenen Proteine bei hohen Temperaturen denaturieren. Auch wenn die Zahl der gemeldeten Fälle an der Nordseeküste in den letzten 20 Jahren zugenommen hat, verliefen diese unangenehmen Begegnungen bislang glücklicherweise nie tödlich. |

Literatur

Giftinformationszentrum-Nord mit Jahresbericht 2018. Presseinformation Nr. 092 / 2019 der Universitätsmedizin Göttingen vom 17. Juli 2019. www.umg.eu; Abruf am 25. Juli 2019

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