Prisma

Feuergefährliche Emollenzien

Haut und Kleidung von Zündquellen fernhalten

rr | Bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Psoriasis ist die Hautbarriere gestört, sodass mit einer konsequenten Basispflege nachgeholfen werden sollte. Rückfettende Externa löschen zwar den Durst der Haut nach Feuchtigkeit, doch können sie selbst brand­gefährlich werden.
Foto: HENADZY – stock.adobe.com

Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist keine Überraschung, wohl aber die Tatsache, dass die Glut einer Zigarette zu einem qualvollen Verbrennungstod führen kann. Der Radiosender BBC recherchierte, dass in den vergangenen Jahren mindestens 37 Menschen in Großbritannien ums Leben kamen, weil ihre Kleidung plötzlich Feuer gefangen hatte – in der Regel beim Rauchen. Einen Zusammenhang sah man in der Anwendung von Haut­pflegemitteln. Einige darin enthaltene Fette, darunter Paraffine, sind brennbar. Dringen diese nach dem Eincremen in die Kleidung ein, können Zündquellen zur tödlichen Gefahr werden. Die britische Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) hat aus den gemeldeten Fällen Konsequenzen gezogen und die Hersteller von Emollenzien aufgefordert, künftig auf der Verpackung auf das Verbrennungsrisiko hinzuweisen. Hatte man früher nur Paraffin-haltige Produkte im Verdacht, gilt der Warnhinweis mittlerweile für alle Produkte. Das Risiko bleibe auch nach dem Waschen der Kleidung bestehen, warnt die MHRA. Verzichten möchte indes weder die Behörde noch sonst jemand auf die Hautpflegeprodukte, schon gar nicht bei chronischen Hauterkrankungen: Studien zufolge lässt sich der Zeitraum bis zum Auftreten eines Krankheitsrezidivs durch die Anwendung einer konsequenten Basistherapie nämlich signifikant verlängern. |

Quelle

Emollient cream build-up in fabric can lead to fire deaths. Medicines and Healthcare products Regulatory Agency (MHRA) Pressemitteilung vom 18. Dezember 2018; www.gov.uk

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