DAZ aktuell

Bleibt gefälligst in Deutschland

Spahn will Ärzte hier halten

dpa/bro/ral | Bei Arzneimitteln ist Bundesgesundheitsminister Jens Spahn für offene Grenzen. Bei Ärzten und Pflegern weniger. Er will ihre Abwanderung in andere Länder mithilfe neuer EU-Regeln eindämmen.

In einem Interview mit dem Schweizer „SonntagsBlick“ sagte er, dass für ihn klar sei, „dass diese Fach­leute in Deutschland fehlen“ und meinte weiter: „Bei uns arbeiten dann polnische Ärzte, die wiederum in Polen fehlen.“ Das könne so nicht richtig sein und deshalb sollte man darüber nachdenken, ob man die Abwerbung von Fachleuten aus bestimmten Berufsgruppen innerhalb der EU nicht neu regeln müsse. Entsprechende Abkommen gebe es bereits in der Weltgesundheitsorganisation, sagte der CDU-Politiker. Das könnte Vorbild sein. 

Foto: DAZ/Schelbert

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sieht das anders. Als Reaktion auf das Interview schreibt der KBV-Vorsitzende Dr. Andreas Gassen in einer Pressemitteilung, die Abwanderung von Ärzten und Pflegekräften ins Ausland mit politischen Vorgaben auf EU-Ebene begrenzen zu wollen, sei der falsche Weg. Die Lösung liege doch vielmehr auf der Hand: „Nur mit guten Rahmenbedingungen lassen sich die so dringend benötigten Ärzte und Pflegekräfte in Deutschland halten. [...] Die Ausübung des Berufs muss frei sein und darf nicht durch überbordende Gesetze gegängelt werden.“ |

Das könnte Sie auch interessieren

Kommen die Kassenärzte um den Staatskommissar herum?

Ministerium prüft KBV-Beschlüsse

Ärztemangel auf dem Land

Rösler: Mehr ausländische Ärzte

Importregelung, Botendienste, Schutzmaßnahmen

Daran arbeitet die ABDA in der Krise

Das neue Tool zum E-Rezept war ein großes Anliegen des DAV – doch was genau macht er?

Der Referenzvalidator als Schiedsrichter

0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.